Bann (Pfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Bann (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Bann hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 23′ N, 7° 37′ OKoordinaten: 49° 23′ N, 7° 37′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kaiserslautern
Verbandsgemeinde: Landstuhl
Höhe: 362 m ü. NHN
Fläche: 12,94 km2
Einwohner: 2264 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66851
Vorwahl: 06371
Kfz-Kennzeichen: KL
Gemeindeschlüssel: 07 3 35 002
Adresse der Verbandsverwaltung: Kaiserstraße 49
66849 Landstuhl
Website: www.bann.de
Ortsbürgermeister: Stephan Mees (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Bann im Landkreis Kaiserslautern
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Karte
Ortsbild von Bann mit Großen Hausberg im Hintergrund

Bann ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Landstuhl an, innerhalb derer sie gemessen an der Fläche die viertgrößte und hinsichtlich der Einwohnerzahl die fünftgrößte Ortsgemeinde darstellt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bann liegt am westlichen Rand des Pfälzerwaldes, der in diesem Bereich in die Sickinger Höhe übergeht, 13 Kilometer südwestlich von Kaiserslautern im Steinalbtal. Der Norden der Gemarkung ist Teil des Naturraumes Sickinger Stufe. Zur Gemeinde gehört zusätzlich der Wohnplatz Forsthaus Steigerhof.[2] Im Osten des Gemeindegebiets befindet sich das Walkmühltal und unmittelbar an der östlichen Gemarkungsgrenze das Kolbental. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Kindsbach, Kaiserslautern, Queidersbach, Obernheim-Kirchenarnbach, Oberarnbach und Landstuhl.

Erhebungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Osten der Gemarkung erstreckt sich der 471 m ü. NHN hohe Große Hausberg. An der Gemarkungsgrenze zu Landstuhl und Oberarnbach erstreckt sich der 461 m ü. NHN hohe Kahlenberg samt seinem östlichen Anstieg Ziegelsteige und ganz im Nordosten der 375 m ü. NHN hohe Kleine Berg.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Bann fließt ein kleiner Bach, der Queidersbach, volkstümlich auch „Steinalb“ genannt. Er entspringt an der Ziegelsteige auf der Sickinger Höhe, wird zunächst jedoch unterirdisch geführt und tritt erst im „Bännjer“ Siedlungsgebiet an die Oberfläche. Im Osten der Gemarkung entspringt der Hoheneckermühlbach, der stellenweise die Gemarkungsgrenze zu Queidersbach bildet. Beide Gewässer gehören zum Flusssystem der Moosalbe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fleischackerloch, westlich von Landstuhl, findet man Steinkranzgräber, die auf eine Besiedlung vor ca. 2500 bis 3000 Jahren hinweisen. Ein Relikt aus der Jungsteinzeit (2000–3000 v. Chr.) ist das am Bach in Bann gefundene Steinbeil, was von einer Existenz von Menschen zu dieser Zeit in der Gemarkung Bann zeugt.[3]

Bann wurde erstmals urkundlich im Jahre 1182 erwähnt.

Das Dorf Bann gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum sogenannten Großgericht der Herrschaft Landstuhl, das im Besitz der Freiherren von Sickingen der Linie zu Hohenburg war.

Im Jahr 1794 wurde das linke Rheinufer im Ersten Koalitionskrieg besetzt. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Bann in den Kanton Landstuhl im Departement Donnersberg eingegliedert und unterstand der Mairie Landstuhl.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet im Juni 1815 zunächst zu Österreich und wurde 1816 auf der Grundlage eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern abgetreten. Unter der bayerischen Verwaltung gehörte Bann von 1817 an zum Landkommissariat Homburg im Rheinkreis, ab 1862 zum Bezirksamt Homburg. Da ein Teil des Bezirksamts – einschließlich Homburg selbst – 1920 dem neu geschaffenen Saargebiet zugeschlagen wurde, wechselte der Ort ins Bezirksamt Kaiserslautern und wurde bis 1938 von einer in Landstuhl ansässigen Bezirksamtsaußenstelle verwaltet.

Seit 1939 ist die Gemeinde Bestandteil des Landkreises Kaiserslautern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bann innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz sowie des Regierungsbezirks Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Ort 1972 in die neu geschaffene Verbandsgemeinde Landstuhl eingegliedert.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Bann, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 415
1835 611
1871 636
1905 882
1939 1.368
1950 1.620
1961 1.902
Jahr Einwohner
1970 2.142
1987 2.180
1997 2.349
2005 2.355
2011 2.202
2017 2.230
2022 2.264[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Kaiserslautern, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz. Der Ort ist vor allem katholisch geprägt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Bann besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019[5] 10 6 16 Sitze
2014[6] 11 5 16 Sitze
2009 4 10 2 16 Sitze
2004 3 10 3 16 Sitze
1999 4 9 3 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Bann e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister von Bann ist Stephan Mees von der CDU. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 85,75 Prozent wiedergewählt.[7] Sein Vorgänger war der Parteikollege Arnold Germann, der bis 2014 amtierte.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Bann
Wappen von Bann
Blasonierung: „Von Rot und Schwarz gespalten, rechts ein linksgewendeter blaubewehrter und -bezungter silberner Löwe, links fünf silberne Bollen 2:1:2.“
Wappenbegründung: Die Bollen verweisen auf die einstige Zugehörigkeit zu den Freiherren von Sickingen.

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1989 existiert eine Partnerschaft mit dem französischen Migné-Auxances.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmalgeschützte Ruine der Burg Perlenberg

Vor Ort existieren insgesamt neun Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die Ruine der Burg Perlenberg im Osten der Gemarkung und ein Menhir.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Naturschutzgebiet Täler und Verlandungszone am Gelterswoog befindet sich teilweise auf dem Gebiet von Bann. Der östlich des Queidersbaches befindliche Teil der Gemeindegarkung ist Teil des Naturparks Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört. Die Apfelsorte Grasblümchen stammt ursprünglich unter anderem aus dem Gebiet von Bann. Mit der Perlenberg existiert im Nordosten der Gemeindegemarkung ein 1994 ausgewiesenes Naturwaldreservat, das zwölf Hektar umfasst. Zudem befindet sich im Gemeindegebiet ein weiterer Menhir.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schachverein SC Bann spielte in der Saison 2006/07 in der ersten Schachbundesliga. Der Bännjer Schützenverein, St.Hubertus Bann, ist weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Fast jedes Jahr ist der Verein auf den Deutschen Schießsportmeisterschaften vertreten. Der SV Bann bietet Fußball an.

Zudem gibt es mit dem TTC Bann, unterteilt in die Abteilungen Tischtennis und Tennis, einen weiteren sehr aktiven Verein in der Gemeinde.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bann ist finden am vierten Wochenende im September die jährliche Kirchweihe sowie das traditionelle Worschtzippelfest, welches von den örtlichen Vereinen getragen wird und das Dorffest bildet.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der geographischen Gegebenheiten dominierte vor Ort jahrhundertelang die Forst- und Holzwirtschaft. Die örtlichen Waldgebiete unterstehen dem Forstamt Kaiserslautern, ebenso das im nordöstlichen Gemeindegebiet befindliche Forsthaus Steigerhof.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bann liegt an der in Nord-Süd-Richtung von Landstuhl nach Steinalben verlaufenden Landesstraße 363. Vor Ort zweigt von dieser die Kreisstraße 61 nach Oberarnbach ab. Die Gemeinde ist durch die A 62 in Form der Anschlussstelle Bann an das Autobahnnetz angebunden; südlich letzterer ist sie jedoch lediglich zweispurig ausgebaut und somit faktisch lediglich eine Kraftfahrstraße.

Der Öffentliche Nahverkehr ist seit 2006 in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert, davor war die Gemeinde seit 2000 Bestandteil des Westpfalz-Verkehrsverbundes (WVV). Zudem existiert die von der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs-AG betriebene Nachtbuslinie N4, die zusätzlich bis nach Queidersbach und Hohenecken führt.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bann liegt an der Nordroute der Pfälzer Jakobswege. Mitten durch das Siedlungsgebiet führt der Sickinger Mühlenradweg, der eine Verbindung mit Thaleischweiler-Fröschen und Ramstein-Miesenbach herstellt. Durch den Norden und Osten der Gemarkung verlaufender mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz und der zu den sogenannten Saar-Rhein Wanderwegen zählende Weg mit der Kennzeichnung Schwarzer Punkt auf weißem Balken. Durch den Süden des Gemeindegebiets verläuft der Skulpturenweg Schweinstal, der einen Teil des Skulpturenwegs Rheinland-Pfalz bildet; entlang seiner Route befindet sich vor Ort die Skulptur Schleierwerk von Daniel Stern, die dieser im Jahr 2013 geschaffen hatte.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Ort existiert die sogenannte Don-Bosco-Grundschule.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elmar Wolf (1939–2006), Musiker, Komponist, Orchesterchef, Musikverleger und Produzent
  • Leo Spielberger (* 1961), Fußballspieler

Personen, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jakob Knauber (1869–1950), Priester der Diözese Speyer, Prälat, Studienprofessor und Heimatschriftsteller, war von 1907 bis 1913 in der Gemeinde Pfarrer
  • Jean Zimmer (* 1993), spielte in seiner Jugend bis 2004 beim SV Bann Fußball

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bann – Sammlung von Bildern
 Wikinews: Bann (Pfalz) – in den Nachrichten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 146 (PDF; 1 MB).
  3. Geschichte von Bann. In: Offizielle Website der Gemeinde Bann. Gemeinde Bann, abgerufen am 14. November 2021.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Bann. Abgerufen am 1. November 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2014 Bann. Abgerufen am 1. November 2019.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 1. November 2019 (siehe Landstuhl, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile).