Eindhoven

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Gemeinde Eindhoven
Flagge der Gemeinde Eindhoven
Flagge
Wappen der Gemeinde Eindhoven
Wappen
Provinz  Noord-Brabant
Bürgermeister Jeroen Dijsselbloem (PvdA)[1]
Sitz der Gemeinde Eindhoven
Fläche
 – Land
 – Wasser
88,92 km2
87,66 km2
1,26 km2
CBS-Code 0772
Einwohner 246.443 (1. Jan. 2024[2])
Bevölkerungsdichte 2772 Einwohner/km2
Koordinaten 51° 26′ N, 5° 29′ OKoordinaten: 51° 26′ N, 5° 29′ O
Höhe 18 m NAP
Bedeutender Verkehrsweg A2 E25 A50 A58 E312 A67 E34 A270 N2 N69 N270
Vorwahl 040
Postleitzahlen 5502, 5601–5606, 5611–5617, 5621–5629, 5631–5633, 5641–5647, 5651–5658
Website Homepage von Eindhoven
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Blick auf die Stadt Eindhoven
Blick auf die Stadt Eindhoven
Blick auf die Stadt EindhovenVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Bild1
Ansicht von Eindhoven, Ende 16 Jh.
Zentrum

Eindhoven ([ˈɛintˌɦoːvə(n)], anhören/?) ist eine Stadt und Gemeinde in den Kempen in der Provinz Noord-Brabant im Süden der Niederlande. Sie liegt auf einer Höhe von 18 m NAP.

Stadtteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eindhoven besteht aus sieben Bezirken:

  1. Centrum
  2. Stratum
  3. Tongelre
  4. Woensel-Zuid
  5. Woensel-Noord
  6. Strijp
  7. Gestel

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eindhoven wurde auf einem etwas erhöhten Gebiet am Zusammenfluss der Flüsse Dommel und Gender an einem Handelsweg von Holland nach Lüttich gegründet und erhielt 1232 Stadt- und Marktrechte durch den Herzog Heinrich I. von Brabant, blieb jedoch in den ersten Jahrhunderten recht unbedeutend.

Um 1388 wurden die Verteidigungsanlagen der Stadt weiter ausgebaut und zwischen 1413 und 1420 wurde ein neues Schloss innerhalb der Stadtmauern errichtet. 1486 wurde Eindhoven geplündert und niedergebrannt. Der Wiederaufbau und der Bau eines neuen Schlosses dauerten bis 1502. Doch bereits 1543 fiel Eindhoven erneut: Die Verteidigungsanlagen waren wegen der herrschenden Armut nicht instand gehalten worden.

Ein großes Feuer zerstörte 1554 rund drei Viertel der Häuser. Diese wurden jedoch mit Unterstützung von Wilhelm von Oranien bereits 1560 wieder aufgebaut.

Die heutige Stadt Eindhoven entstand durch das Zusammenwachsen der Kirchspiele Eindhoven, Woensel, Strijp, Tongelre, Gestel und Stratum als Folge der industriellen Entwicklung um 1900, als die Glühlampenfabrik Philips immer mehr Arbeitnehmer anzog. Später trug auch DAF (Automobile) zur Expansion der Stadt bei.

Angriff der Royal Air Force auf die Philipswerke (6. Dezember 1942)
Stratumseind im September 1944

Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt ein wichtiges Ziel während der Operation Market Garden. Auch wegen der Philips-Röhrenwerke wurde die Stadt angegriffen.[3] Schwere Bombardierungen der Westalliierten zerstörten große Teile der Stadt. Während des Wiederaufbaus blieben nur sehr wenige historische Gebäude erhalten. Ein Beispiel für die moderne Architektur Eindhovens ist das 1966 als Museum errichtete Evoluon, jetzt Konferenzgebäude und Museum.

Heute ist Eindhoven mit etwas mehr als 200.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt der Niederlande und gilt als Technologiezentrum im Süden des Landes. Durch die Studentinnen und Studenten der Technischen Universität Eindhoven und durch einige höhere Schulen hat Eindhoven einen relativ niedrigen Altersdurchschnitt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Augustinerkirche

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philips Lichttoren mit Lampenmaakstertje

Eindhoven ist der wichtigste Produktions- und Forschungsstandort der Firma Philips. Das ehemalige Tochterunternehmen NXP Semiconductors hat hier seinen Hauptsitz. Die VDL Groep hat unter anderem ihren Konzernsitz in Eindhoven. UPS betreibt ein großes Logistikzentrum. Zu den größten in Eindhoven ansässigen Arbeitgebern gehört auch die Fachhochschule Fontys. OTB Solar B.V. fertigt hier Produktionsanlagen für Solarzellen. Weiterhin ist der LKW-Hersteller DAF in Eindhoven ansässig. Die Firma ASML ist im Vorort Veldhoven ansässig. Seit Mai 2001 befindet sich in der Stadt die Europa-Niederlassung des japanischen Unternehmens Kanefusa, Asiens führendem Hersteller von Werkzeugen für die Holzbearbeitung.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof
Eingang zum Fahrradabstellplatz im Zentrum

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Eindhoven ist ein zentraler Eisenbahnknotenpunkt in den Niederlanden. Hier bündeln sich die Strecken aus dem Norden und Süden des Landes. Am Bahnhof Eindhoven Centraal verkehrt nationaler Regional- und Fernverkehr. Städte wie Den Haag, Rotterdam, Amsterdam, Utrecht und Maastricht sind mit dem Zug von Eindhoven aus direkt erreichbar.

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt führen fünf Autobahnen durch Eindhoven. Auch im niederländischen Autobahnnetz bündeln sich hier Strecken aus sowohl dem Norden und Süden als auch aus dem Westen des Landes. Weiterhin liegt Eindhoven direkt an der wichtigen E34.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den städtischen Busverkehr betreibt das Busunternehmen Hermes.

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eindhoven verfügt über einen Flughafen, den Eindhoven Airport (IATA-CODE: EIN). Er ist sowohl Transport- als auch Militärflugplatz der niederländischen Luftwaffe und der größte Regionalflughafen der Niederlande.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die grünen Vertreter von GroenLinks konnten die letzte Kommunalwahl im Jahre 2022 für sich entscheiden. In der Legislaturperiode von 2018 bis 2022 formte der vorherige Wahlsieger, die VVD, eine Koalition mit der CDA, GroenLinks und der PvdA.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl am 16. März 2022[4]
Wahlbeteiligung: 41,75 %
 %
20
10
0
18,51
11,89
11,53
10,81
9,69
5,9
5,6
5,57
4,68
15,81
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+4,00
+0,43
−3,26
−1,46
−2,04
−2,06
+5,6
−0,03
+4,68
−5,86
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
h Ouderen Appèl – Hart voor Eindoven
j LPF 3,39 % (–0,65 %), FvD 2,99 % (+2,99 %), 50PLUS 2,29 % (–1,62 %), DENK 1,84 % (–1,61 %), ChristenUnie 1,81 % (–0,55 %), Gewoon Eindhoven 1,64 % (+1,64 %), PPNL 1,37 % (+1,37 %), De Feestpartij 0,48 % (+0,48 %), Leefbaar Eindhoven 0 % (–2,76 %), Brede Beweging LinksOm 0 % (–1,91 %), Forum 0veertig 0 % (–1,18 %), Stratums Belang 0 % (–1,16 %), Partij van de Toekomst 0 % (–0,9 %)

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[4]a
1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
GroenLinks 3 3 4 3 3 4 4 7 9
CDA 17 16 15 8 8 9 7 6 4 6 6
VVD 8 6 5 5 7 6 6 8 6 7 6
PvdA 9 14 10 6 9 9 14 10 8 6 5
D66 2 2 5 6 2 3 1 6 7 6 5
SP 0 0 1 1 4 3 6 4 7 4 3
Volt 3
Ouderen Appèl Eindhoven – Hart voor Eindovenb 5 3 2 2 3 5 2 3
PvdD 2
LPF 1 2 1 2 1
FvD 1
50PLUS 2 1
DENK 1 0
ChristenUnie 0 1 0 1 1 0
Leefbaar Eindhoven 9 3 1 2 1
TROTS 1
De Stadspartij 2 1 1 0
Centrumdemocraten 2
Eindhoven Met Stip 2
Eindhoven OPEN Stad 1
PSP 2 1
PPR 1
CPN 0
Gesamt 39 39 39 39 39 45 45 45 45 45 45
Anmerkungen
a 
Parteien, die zwar an der Wahl teilgenommen hatten, aber keinen Ratssitz erlangen konnten, werden nicht berücksichtigt.
b 
Der Ouderen Appèl Eindhoven kandidierte bis einschließlich 1998 als lokale Fraktion des Algemeen Ouderen Verbond.

College van B&W[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Koalitionsparteien GroenLinks und VVD stellen dem College van burgemeester en wethouders zwei Beigeordnete bereit, während die CDA und der PvdA durch jeweils einen Beigeordneten vertreten werden. Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig[5]:

Funktion Name Partei Ressort Anmerkung
Bürgermeister Jeroen Dijsselbloem PvdA integrale Sicherheit, externe Beziehungen, Repräsentation, Verwaltungsunterstützung, internationale Beziehungen und Akquisition, internationale Angelegenheiten und Akquisition seit dem 13. September 2022 im Amt[1]
Beigeordnete Marcel Oosterveer VVD Finanzen, kulturelle Immobilien, Schwierigkeit und Beruf, Personal und Organisation inklusive Geschäftsführung, Arhi-Verfahren Nuenen, Umweltgesetz, Dienstleistung, Überwachung, globale Bewusstwerdung
Monique List-de Roos VVD Innenstadtswirtschaft und Koordination der Innenstadt, Kultur und Design, Stadtmarketing, Genehmigungen, Erreichbarkeit und Mobilität, Koordination regionaler Zusammenarbeit
Renate Richters GroenLinks soziale Fürsorge und Unterstützung, Armut und Schulden, Jugendhilfe, Einbürgerung, Wohl und Gesundheit
Jan van der Meer GroenLinks Klima, Grün, erdgasfreie Bezirke, Kulturgeschichte, Koordination Nachhaltigkeit, Wasser, Kreislaufwirtschaft, Energie, öffentlicher Raum, Tierwohl
Yasin Torunoglu PvdA räumliche Entwicklung, Grund und Immobilien, Wohnen und Bezirke, Arbeit und Einkommen, Partizipationsgesetz, Bürgerpartizipation, Vielfalt
Stijn Steenbakkers CDA Wirtschaft und Niederlassungsklima, Bildung, Teilnahmen, Kooperationsgemeinschaft Brainport, Innovation und Digitalisierung, Arbeitsmarkt, Sport
Gemeindesekretärin Aline Zwierstra seit Oktober 2018 im Amt

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eindhoven listet folgende vierzehn Partnerstädte auf:[6]

Stadt Land Typ
Al-Qadarif Sudan Sudan Solidaritätspartnerschaft
Bayeux Frankreich Normandie, Frankreich Zwillingspartnerschaft
Bengaluru Indien Karnataka, Indien Wirtschaftspartnerschaft
Białystok Polen Podlachien, Polen Solidaritätspartnerschaft
Chinandega Nicaragua Nicaragua Solidaritätspartnerschaft
Emfuleni Sudafrika Gauteng, Südafrika Solidaritätspartnerschaft
Gumi Korea Sud Gyeongsangbuk, Südkorea Wirtschaftspartnerschaft
Helsinki Finnland Uusimaa, Finnland Kulturpartnerschaft
Kadoma Japan Kinki, Japan Zwillingspartnerschaft
Kayseri Turkei Türkei Wirtschaftspartnerschaft
Minsk Belarus Belarus Solidaritätspartnerschaft
Moskau Russland Russland Wirtschaftspartnerschaft
Nanjing China Volksrepublik Huadong, Volksrepublik China Wirtschaftspartnerschaft
Taipeh Taiwan Taiwan Wirtschaftspartnerschaft

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die als Philips Sportvereinigung entstandene PSV Eindhoven hat eine der stärksten Fußballmannschaften in den Niederlanden und ist auch im europäischen Spitzenfußball bekannt.
  • PSV ist auch der Name des Eindhovener Wasserball- und Schwimmvereines. Der vielfache Europameister und Olympiasieger im Schwimmen, Pieter van den Hoogenband, ist das bekannteste Mitglied der Geschichte dieses Vereins. Nach ihm wurde auch das Schwimmstadion benannt.
  • Das Jan-Louwers-Stadion ist Heimstadion des FC Eindhoven.
  • Zwischen den beiden größten Städtischen Fußballvereinen, dem FC Eindhoven und der PSV Eindhoven herrscht eine immer noch sehr große Rivalität.
  • 2010 wurden in Eindhoven die IPC-Schwimmweltmeisterschaften ausgetragen.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Holland Casino unterhält eine Filiale in der Stadt.
  • Das rege Nachtleben der Stadt ist in der Umgebung der Straße Stratumsedijk konzentriert.
  • In der Stadt befindet sich eine Außenstelle der Bundeswehrverwaltungsstelle Niederlande.[7]
  • Alle zwei Jahre wird in Eindhoven der Dirk Roosenburgprijs vergeben, der besondere architektonische Projekte in der Gemeinde würdigt.
  • Der Trudo Toren wurde 2021 eingeweiht.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Zeiller: Eindoven. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae. Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 50–51 (Volltext [Wikisource]).
  • Jaap Evert Abrahamse, Giel van Hooff, Wilfried Uitterhoeve: Historische atlas van Eindhoven. Van Brabants marktstadje tot centrum van de Brainport-regio. Thoth, Bussum 2021, ISBN 978-90-6868-829-0.
  • Arno Kantelberg: Het wonder van Eindhoven. Reizen door de geschiedenis van de lichtstad. Podium, Amsterdam 2013, ISBN 978-90-5759-570-7.
  • Freke Sens: De kleine geschiedenis van Eindhoven voor dummies. BBNC uitgevers, Amersfoort 2018, ISBN 978-90-453-5385-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eindhoven – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Eindhoven – Reiseführer
Wiktionary: Eindhoven – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Benoeming burgemeester Eindhoven. In: rijksoverheid.nl. Ministerie van Algemene Zaken, 2. September 2022, abgerufen am 13. September 2022.
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  3. Damals gab es noch keine Transistoren; Elektronenröhren waren essentielle Bauteile für Verstärker, Funkgeräte, Radargeräte und Radios. Film zum 'Eindhoven Raid' der Royal Air Force bei YouTube
  4. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 11. April 2022 (niederländisch)
  5. College van burgemeester en wethouders. In: eindhoven.nl. Gemeente Eindhoven, abgerufen am 3. Januar 2019 (niederländisch)
  6. Raadsvoorstel Herijking beleid stedenbanden en mondiale bewustwording. gemeente Eindhoven, 19. April 2011, abgerufen am 30. Dezember 2022 (niederländisch).
  7. Bundeswehrverwaltungsstellen im Ausland auf www.iud.bundeswehr.de