Groß Santersleben

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Groß Santersleben
Gemeinde Hohe Börde
Wappen von Groß Santersleben
Koordinaten: 52° 11′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 52° 11′ 27″ N, 11° 27′ 15″ O
Höhe: 114 m
Fläche: 7,09 km²
Einwohner: 1083 (30. Jun. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39343
Vorwahl: 039206

Groß Santersleben ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohe Börde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Groß Santersleben liegt ca. 4 km nordwestlich von Irxleben.

Als Wohnplätze der ehemaligen Gemeinde waren ausgewiesen:

  • Rasthof Börde

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Kirche in Groß Santersleben

Groß Santersleben wurde erstmals im Jahr 1013 als Groten-Sanderslove urkundlich erwähnt und auch 1742 noch Groß-Sandersleben geschrieben. Der Name leitet sich vom Personennamen Sander ab. Der Ort gehörte zur Grafschaft Walbeck. Das alte, heute noch existierende, sächsische Adelsgeschlecht von Sandersleben stammt aus Santersleben. Das Gut Klein-Santersleben gehörte zuletzt Albrecht von Veltheim-Destedt (1887–1967). Veltheim war Ehrenritter des Johanniterorden und Oberst a. D.[2] Vorheriger Besitzer dieses relativ kleinen Gutes war 1922 Julius Jordan. Der Besitz umfasste 73 ha.[3] Groß Santersleben gehörte bis zur Bodenreform Wilhelm von Veltheim.

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Groß Santersleben, Ackendorf, Bebertal, Eichenbarleben, Hermsdorf, Hohenwarsleben, Irxleben, Niederndodeleben, Nordgermersleben, Ochtmersleben, Schackensleben und Wellen zur neuen Gemeinde Hohe Börde zusammen.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hopfen-Info-Haus am Lindenplatz beherbergt eine Ausstellung über das einst nördlichste Hopfenanbaugebiet Deutschlands. Nicht nur Arbeitsgeräte zur Gewinnung des Hopfens wurden restauriert, sondern auch Dokumente, welche die Arbeit repräsentieren. Vor dem Gebäude befindet sich der Hopfenhof, auf dem die Einwohner des Ortes ihre Feste feiern und Ausstellungen bewundern.

Der Saal, welcher sich in dem Hopfen-Info-Haus befindet, ist einer der größten der Gemeinde Hohe Börde.

Weiterhin führt der Holunderradweg der Gemeinde durch Groß Santersleben.[5]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Groß Santersleben hat ein aktives und belebtes Vereinsleben. Vereine im Ort sind:

  • SV Groß Santersleben 1924 e. V.
  • Feuerwehrverein Groß Santersleben
  • Förderverein Groß Santersleben e. V.
  • Kita-Förderverein „Kinderland“ e. V.
  • Seniorenkreis Ev. Kirchengemeinde
  • Ortsgruppe Volkssolidarität
  • Rasse-Geflügel-Züchterverein
  • Reit- und Fahrverein Elbe-Börde e. V.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Ortsteil Groß Santersleben wurde eine Ortschaftsverfassung eingeführt. Der Ortschaftsrat von Groß Santersleben besteht aus 7 Mitgliedern.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aktuelle Ortsbürgermeister ist Andreas Burger (BfGS).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 12. September 1996 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „In Rot ein silberner Pfahl, überdeckt von fünf großen und fünf kleinen fächerartig gebundenen goldenen Pfauenfedern mit blauen Augen.“

Friedhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für den zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppten polnischen Zwangsarbeiter Bronislaw Chojnacki, der wegen verbotenen Umgangs mit einer deutschen Frau 1942 gehängt wurde

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Gottlieb Immermann (1707–1777), Rektor des Domgymnasiums in Magdeburg und von 1753 bis zu seinem Tod Pastor in Groß Santersleben

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Bundesstraße 1, die Braunschweig mit Magdeburg verbindet, sind es in nördlicher Richtung ca. 3,5 km. Die Bundesautobahn 2 (Anschlussstelle Irxleben) wird nach 4 km erreicht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitteilungsblatt Hohe Börde, 4. Ausgabe vom 19. Juli 2023
  2. Walter v. Hueck, Friedrich Wilhelm v. Lyncker u. Ehrenkrook, Ernst Otto v. Dewitz, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1983. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2015. Band XVII, Nr. 81. C. A. Starke, 1983, ISSN 0435-2408, S. 506 (d-nb.info [abgerufen am 17. September 2021]).
  3. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher Provinz Sachsen 1922. Landwirtschaftliches Adressbuch der Rittergüter, Güter und größeren Höfe. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter bis zur Größe von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerreinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der Kulturen. Hrsg.: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. 3. Auflage. Band V der Niekammer-Reihe. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 46–47 (slub-dresden.de [abgerufen am 17. September 2021]).
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  5. Gemeinde Hohe Börde | Groß Santersleben. Abgerufen am 22. August 2023.