Issy-les-Moulineaux

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Issy-les-Moulineaux
Issy-les-Moulineaux (Frankreich)
Issy-les-Moulineaux (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Hauts-de-Seine (92)
Arrondissement Boulogne-Billancourt
Kanton Issy-les-Moulineaux
Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und
Grand Paris Seine Ouest
Koordinaten 48° 49′ N, 2° 16′ OKoordinaten: 48° 49′ N, 2° 16′ O
Höhe 28–96 m
Fläche 4,25 km²
Einwohner 68.580 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 16.136 Einw./km²
Postleitzahl 92130
INSEE-Code
Website issy.com

Geschäftsstraße in Issy-les-Moulineaux

Issy-les-Moulineaux ist eine französische Stadt mit 68.580 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) südwestlich von Paris. Sie ist 6,6 Kilometer vom Pariser Stadtzentrum entfernt und liegt im Département Hauts-de-Seine innerhalb der Region Île-de-France. Sie ist eine der am dichtesten besiedelten Gemeinden in Europa. Die Einwohner werden Isséens genannt.

Issy-les-Moulineaux wandelte sich von einer industriellen Vergangenheit zu einem zentralen Dienstleistungsstandort (Val de Seine), der sich auf Medien und Telekommunikation spezialisiert hat. Trotz der stark anwachsenden Bevölkerung gibt es hier immer noch mehr Arbeitsplätze als Einwohner.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1893 wurde der Ort Issy genannt. Eine der zwei möglichen Bedeutungen des Wortes wäre Eigentum des Isicius/Iccius, eines gallo-römischen Landbesitzers, abgeleitet vom mittellateinischen Issiacum/Isciacum, die andere wäre unter dem Holz, abgeleitet von der Keltischen Sprache.

1893 wurde Issy offiziell in Issy-les-Moulineaux umbenannt. Les Moulineaux hieß eine kleine Ortschaft im Gebiet der Kommune; offenbar kam der Name Les Moulineaux von dort vorhandenen Windmühlen (franz. moulins).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villa Haussmann (moderne Kopie der Haussmann-Architektur)

Am 1. Januar 1860 wurde Paris um Gebiete angrenzender Gemeinden vergrößert. Aus diesem Grund wurde etwa ein Drittel der Kommune von Issy-les-Moulineaux der Stadt Paris zugeschlagen; dieses Gebiet entspricht heute im Wesentlichen dem Stadtteil Javel im 15. Arrondissement von Paris.

Im späten 19. Jahrhundert wurde ein großes Areal in Issy als Militärübungsplatz genutzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der Pionierzeit der Luftfahrt, entwickelte sich dieses Areal zu einem Flugplatz und zum ersten Zentrum der französischen Luftfahrt. Das Flugfeld in Issy-les-Moulineaux war Schauplatz zahlreicher Flugexperimente, Erstflüge und Flugwettbewerbe. Dort versammelten sich Fotografen, Zeitungsreporter und Geheimdienstler aus anderen Ländern, um über die Entwicklungen zu berichten.[1]

1953 wurde Madeleine Vincent, eine Résistance-Kämpferin und Überlebende der KZ Ravensbrück und Mauthausen, für den PCF in den Gemeinderat gewählt.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2018
Einwohner 51.776 50.442 47.561 45.772 46.127 52.647 65.326 68.260

Quellen: Cassini und INSEE

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister von Issy-les-Moulineaux[3]:

  • 1903–1908: Auguste Gervais
  • 1908–1911: Henri Mayer
  • 1911–1919: Léon-Victor Clément
  • 1919–1922: Justin Oudin
  • Februar–Mai 1923: Saint-Martin (besondere Delegation)
  • Mai–Oktober 1923: Eugène Demarne
  • 1923–1935: Justin Oudin
  • 1935–1939: Victor Cresson
  • 1939–1940: Jean Alessandri
  • 1940–1941: Ernest Desaydes
  • 1941: Jean-Marie Sansiaume
  • 1944–1945: François Anita
  • 1945–1949: Fernand Maillet
  • 1949–1953: Jacques Madaule
  • Mai–Juli 1953: Fernand Maillet
  • 1953–1973: Bonaventure Leca
  • 1973–1980: Raymond Menand
  • 1980–heute: André Santini
Tramlinie 2, Issy-Val de Seine

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Monuments historiques in Issy-les-Moulineaux

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Issy-les-Moulineaux besitzt zwei Métrostationen der Linie 12: Mairie d’Issy und Corentin Celton.

Außerdem hat Issy-les-Moulineaux zwei Stationen der Linie RER C: Issy-Val de Seine und Issy. Zusätzlich wird die Gemeinde an drei Haltestellen von der Straßenbahnlinie T2 angefahren: Les Moulineaux, Jacques-Henri Lartigue, und Issy - Val de Seine.

Für Hubschrauber steht der Hubschrauberlandeplatz Issy-les-Moulineaux zur Verfügung.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überregional bedeutsame Unternehmen mit Sitz in Issy-les-Moulineaux sind der Konzern Accor, der Verkehrskonzern Transdev Group und der Papierhersteller Arjowiggins mit europaweit 8000 Beschäftigten. Des Weiteren haben Eurosport, die Canal+-Gruppe, Coca-Cola France, France 24, Jet Solidaire, Microsoft Frankreich und Europa, Sodexo, Icade, Technicolor SA und Withings ihren Sitz in Issy-les-Moulineaux.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Issy-les-Moulineaux nennt folgende zwölf Partnerstädte:[4][5]

Stadt Land seit Typ
Dapaong Togo Togo 1989 Städtepartnerschaft
Dongcheng, Peking China Volksrepublik Volksrepublik China 1998 Städtepartnerschaft
Dschulfa, Isfahan Iran Iran 2018 Städtefreundschaft
Etschmiadsin Armenien Armawir, Armenien 1989 Städtepartnerschaft
Frameries Belgien Hainaut, Belgien 1979 Städtepartnerschaft
Futian, Shenzhen China Volksrepublik Guangdong, Volksrepublik China 2013 Städtefreundschaft
Guro, Seoul Korea Sud Südkorea 2005 Städtepartnerschaft
Hounslow, London Vereinigtes Konigreich England, Vereinigtes Königreich 1982 Städtepartnerschaft
Ichikawa Japan Kantō, Japan 2009 Städtefreundschaft
Leshan China Volksrepublik Sichuan, Volksrepublik China 2003 Städtefreundschaft
Macerata Italien Marche, Italien 1982 Städtepartnerschaft
Nahariya Israel Israel 1994 Städtepartnerschaft
Pozuelo de Alarcón Spanien Madrid, Spanien 1990 Städtepartnerschaft
Weiden in der Oberpfalz Deutschland Bayern, Deutschland 1954 Städtepartnerschaft

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier geboren
Hier gestorben

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes des Hauts-de-Seine. Flohic Éditions, 2. Auflage, Charenton-le-Pont 1993, ISBN 2-908958-95-3, S. 212–229.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Issy-les-Moulineaux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Charles Harvard Gibbs-Smith: The Aeroplane: An Historical Survey of Its Origins and Development. Her Majesty’s Stationery Office, London 1960.
  2. Catherine Chadefaud: Histoire des femmes en France de la Renaissance à nos jours (= Collection « Biographies et mythes historiques »). Éditions Ellipses, Paris 2023, ISBN 978-2-340-07811-6, S. 417 f.
  3. Maires d'Issy-les-Moulineaux depuis 1790. Abgerufen am 12. Januar 2023 (französisch).
  4. Website Issy-les-Moulineaux: Jumelages et partenariats internationaux (Memento des Originals vom 27. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/data.issy.com, abgerufen am 17. Oktober 2016
  5. Villes jumelles ǀ Issy-les-Moulineaux. Abgerufen am 29. August 2020.