Klein Heidorn

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Klein Heidorn
Stadt Wunstorf
Wappen von Klein Heidorn
Koordinaten: 52° 27′ N, 9° 25′ OKoordinaten: 52° 26′ 44″ N, 9° 25′ 11″ O
Höhe: 47 m ü. NHN
Fläche: 9,79 km²[1]
Einwohner: 1306 (15. Mrz. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 133 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31515
Vorwahl: 05031
Klein Heidorn (Niedersachsen)
Klein Heidorn (Niedersachsen)

Lage von Klein Heidorn in Niedersachsen

Die Villa Stiefelholz ist das wohl einzige Baudenkmal von Klein Heidorn
Die Villa Stiefelholz ist das wohl einzige Baudenkmal von Klein Heidorn

Das Dorf Klein Heidorn (niederdeutsch Lüttken Heidorn) ist eine Ortschaft der Mittelstadt Wunstorf in der niedersächsischen Region Hannover.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des Hagendorfes Klein Heidorn erfolgte 1247 in einer Urkunde, die das Besitzrecht am Ort dem Bischof von Minden Johann zusprach. Der Ort war zuvor im Besitz des Grafen Ludolf von Roden gewesen. In der Folgezeit kam der Ort an die Grafen von Schaumburg. Er gehörte als Exklave zum Amt Bokeloh.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort in Brand gesetzt. Er kam dann 1640 in welfischen Besitz und wurde dem Fürstentum Calenberg zugeordnet.

Am Himmelfahrtstag des Jahres 1802 brannte das Dorf nieder und 30 der 35 Häuser wurden zerstört. Von 1898 an befand sich in Klein Heidorn auch eine Haltestelle der Steinhuder Meer-Bahn. Dieser Bahnbetrieb hielt bis 1964 bzw. 1970 für den Güterverkehr an. Besondere Bedeutung für Klein Heidorn hat auch die Anlage des Fliegerhorst Wunstorf. Das Land dafür wurde Klein Heidorner Bauern 1934 größtenteils von Luftwaffe und Wehrmacht enteignet. Die im Fliegerhorst stationierten Soldaten wurden der Bevölkerung Klein Heidorn zugeordnet, wodurch deren Größe in der Folge stark anstieg.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. März 1974, zur Gebietsreform in Niedersachsen, wurde Klein Heidorn in die Stadt Wunstorf eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1821 326
1848 344
1871 393
1885 399
1905 541
1925 527
1939 15840
Jahr Einwohner
1950 1319
1961 2260
1970 2199
1974 2167
2005 1336
2012 1267
2018 1314

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat von Klein Heidorn setzt sich aus zwei Ratsfrauen und fünf Ratsherren folgender Parteien zusammen:[4]

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsbürgermeisterin ist Elke Rodloff (SPD).[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Klein Heidorn stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 13. Januar 1960 erteilt.[6]

Wappen von Klein Heidorn
Wappen von Klein Heidorn
Blasonierung: „In Silber ein nach rechts hängender, grüner Kirschenzweig mit sieben (4 : 3) roten Kirschen.“[6]
Wappenbegründung: Anlass, die Kirschen in das Wappen aufzunehmen, gaben die im 18. bzw. 19. Jahrhundert abgehaltenen Kirschenmärkte. Grundlage für den Anbau der Kirschen war der heimische, äußerst nasse Tonboden. Aus dem Anbau entwickelte sich für den bis dahin äußerst industriearmen Ort eine Erwerbsquelle, so dass Klein Heidorn noch heute als „Kirschendorf“ im Volksmund bezeichnet wird. Die damals angebaute Sauerkirsche wird auch heute noch hier erhalten und findet besondere Verwendung zu Marmeladen und Fruchtweinen. Anlässlich der 700-Jahr-Feier der Gemeinde wurde hier ein Gedenkstein errichtet. Eine Bronzeplatte, die in den Stein eingelassen ist, zeigt bereits einen Kirschenzweig, in welchem sieben Kirschen die Zeit von 700 Jahren symbolisieren.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baudenkmale

Siehe: Liste der Baudenkmale in Klein Heidorn

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Schönemeier: Klein Heidorn. Geschichte des Dorfes. Klein Heidorn 1973.
  • Manfred Asche, Heinrich Seehausen: Klein Heidorner Bilderbuch. Bilder von Gestern und Heute. Klein Heidorn 2001.
  • Hermann Löns: Die Düne von Klein Heidorn. In: Schaumburg-Lippische Landeszeitung. 23. Mai 1909.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Klein Heidorn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 24 (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 20. September 2019] Landkreis Neustadt am Rübenberge).
  2. Zahlen Daten Fakten. (PDF; 332 KB) In: Webseite Stadt Wunstorf. 15. März 2022, S. 1, abgerufen am 22. Januar 2023.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198.
  4. Ortsrat von Klein Heidorn. In: Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Wunstorf. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  5. Rita Nandy: SPD-Politiker bilden Ortsratsspitze. In: Internetseite Hannoversche Allgemeine Zeitung. 16. November 2016, abgerufen am 16. August 2018.
  6. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC 256065728, S. 534–535 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. Februar 2022]).