Otto Reinhold (Komponist)

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Otto Reinhold (* 3. Juli 1899 in Thum, Erzgebirge; † 27. August 1965 in Dresden) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Reinhold besuchte von 1914 bis 1920 das Lehrerseminar in Annaberg und wurde zunächst Lehrer in Neustädtel. Im Jahre 1925 begann er, in Leipzig bei Hermann Grabner Komposition zu studieren. 1929 beendete er seine Studien und zog nach Dresden, wo er bis zu seinem Lebensende als Komponist und Musikpädagoge tätig war. Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei.[1] Seine Werke fanden besonders in der DDR Beachtung und wurden teilweise auf Schallplatte eingespielt.

Sein Nachlass (Umfang: 227 Katalognummern) wird in der Musikabteilung der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden unter der Signatur: Mus.11705-... aufbewahrt.[2]

Tonsprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinhold fühlte sich nach eigener Aussage keiner besonderen Stilrichtung verpflichtet. Er komponierte tonal mit modalem Einschlag. Seine Werke sind meist knapp gehalten, vital und melodisch. Er bemühte sich um Verständlichkeit und klare, in sich geschlossene Formgebung. Der neoklassizistische Tonfall mancher Werke verweist in abgemilderter Form auf Paul Hindemith, was sich besonders in Quartenharmonik und spielerischem Tonfall manifestiert. Auch Anton Bruckner spielt etwa in der Thematik oder der Behandlung der Blechbläser eine gewisse Rolle. Besondere Bekanntheit erlangte sein Triptychon für Orchester. Modernere kompositorische Entwicklungen spielten in Reinholds Schaffen keine Rolle.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orchesterwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sinfonie (1951)
  • Triptychon (1954)
  • Festliches Vorspiel
  • Sinfonische Ballade (1964)
  • Tänzerische Suite für Klavier und Orchester (1953/54)
  • Violinkonzert
  • Flötenkonzert
  • Konzertante Musik für Flöte, Bratsche und Orchester (1963)
  • Die Nachtigall, Ballett (1958)

Kammermusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Streichquartett (1960)
  • Sechs Stücke für Streichquartett
  • Klaviertrio (1948)
  • Trio-Serenade für Klarinette, Viola und Klavier (1948)
  • Violinsonate
  • Musik für Viola und Klavier
  • Kontrabass-Studien mit Klavier
  • Klaviermusik in drei Sätzen (1938)
  • Dresden, Klaviermusik (1955)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Laux (Hrsg.): Das Musikleben in der Deutschen Demokratischen Republik. 1945-1959. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1963.
  • Peter Hollfelder: Die Klaviermusik. Historische Entwicklungen – Komponisten mit Biographien und Werkverzeichnissen – nationale Schulen; das große Standardwerk; mit über 100.000 Einzelwerken und fast 5000 Komponisten. Nikol, Hamburg 1999.
  • Werner Felix: unsere neue musik 27: Karl-Rudi Griesbach: Sinfonie (Afrikanische), Otto Reinhold: Konzertante Musik für Flöte, Bratsche und Orchester. Beiheft zur LP Eterna 8 20 742.
  • Hansjürgen Schaefer: unsere neue musik 42: Otto Reinhold: Triptychon für Orchester, Paul Kurzbach: Concertino für Klavier und Streicher. Beiheft zur LP Eterna 8 25 892.
  • Jens Marggraf: Otto Reinhold – ein vergessener Komponist, in: Dresden und die avancierte Musik im 20. Jahrhundert. Teil II: 1933-1966, hrsg. von Matthias Herrmann und Hanns-Werner Heister, Laaber 2002, S. 389–396 (Musik in Dresden 5), ISBN 3-89007-510-X

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Olaf Kappelt: Braunbuch DDR. Berlin, 2. Auflage, 2009. S. 484
  2. Kalliope | Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche Bestände und nationales Nachweisinstrument für Nachlässe und Autographen. Abgerufen am 11. Mai 2020.