Tursi

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Tursi
Tursi (Italien)
Tursi (Italien)
Staat Italien
Region Basilikata
Provinz Matera (MT)
Koordinaten 40° 15′ N, 16° 28′ OKoordinaten: 40° 14′ 50″ N, 16° 28′ 13″ O
Höhe 243 m s.l.m.
Fläche 156 km²
Einwohner 4.753 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 75028
Vorwahl 0835
ISTAT-Nummer 077029
Bezeichnung der Bewohner Tursitani
Schutzpatron San Filippo Neri (26. Mai)
Website Tursi

Panorama von Tursi

Tursi ist eine Gemeinde an der südlichen Grenze der Provinz Matera in der italienischen Region Basilikata.

Lage und Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Tursi leben 4753 Einwohner (Stand am 31. Dezember 2022). Der Ort liegt 69 km südlich von Matera. Der niedrigste Punkt des Gemeindegebietes liegt bei 15 m, der höchste bei 646 m. Ortsteile sind Anglona, Caprarico, Caprarico Sotto, Filici, Gannano, Ginnari, Monte, Panevino und Trafana.

Die Nachbargemeinden sind Colobraro, Montalbano Jonico, Policoro, Rotondella, Sant’Arcangelo (PZ), Scanzano Jonico und Stigliano. Tursi ist Mitglied der Comunità Montana Basso Sinni, deren Verwaltung in der Gemeinde ihren Sitz hat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anfänge von Tursi sind unklar. Nach der Zerstörung von Anglona durch die Goten sollen sich dessen Einwohner auf der Anhöhe von Tursi niedergelassen haben. Um die Mitte des 9. Jahrhunderts wurde der Ort von den Sarazenen erobert, nach diesen heißt der Ort bis heute Rabatana. Kurz nach 900 folgte die Rückeroberung durch die Byzantiner, die zu einem weiteren Aufschwung der Siedlung führte. Unter den Normannen waren Tursi und Anglona von Montescaglioso abhängig. Von der zweiten Hälfte des 14. bis ins 16. Jahrhundert war das Lehen in der Hand der Sanseverino, 1572 erwarben es die Doria, die es bis 1806 innehatten. Carlo Doria, Herzog von Tursi, benannte seine Residenz in Genua nach diesem Besitz als Palazzo Doria-Tursi.[2]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cattedrale dell'Annunziata im Stadtzentrum in Piazza Maria Santissima di Anglona
  • Chiesa di San Filippo Neri in Piazza Plebiscito im Ortsteil San Filippo
  • Chiesa Santa Maria Maggiore in Rabatana
  • Santa Maria di Anglona, die ehemalige Kathedrale des Bistums Anglona-Tursi in der contrada Anglona liegt knapp 10 km östlich. Die Anfänge des Baues liegen im ausgehenden 11. Jahrhundert. Obwohl die Siedlung Anglona bereits im 15. Jahrhundert zur Wüstung wurde, hat erst 1544 Paul III. den Sitz des Bistums nach Tursi verlegt.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Azienda di promozione turistica – Basilicata, Matera e Provincia

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tursi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Historische Informationen zu Tursi beim Sistema Informativo Unificato per le Soprintendenze Archivistiche (SIUSA)
  3. Walther Holtzmann, Italia Pontificia IX: Samnium - Apulia - Lucania. Berlin 1962, S. 468