User:Equinox78/sandbox/Eberhard Isbrand Ides German

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Eberhard Isbrand Ides[edit]

Eberhard Isbrand Ides (1657-1708/9?) war ein Kaufmann und Diplomat im Diensten des Russischen Kaiserreiches. Er organisierte und leitete die Russisches Gesandtschaft die 1692 nach Beijing entsandt wurde. Er ist ebenfalls bekannt für die Veröffentlichung seines Reiseberichtes im Buch Driejaarige Reize naar China.

Frühes Leben, Name und Nationalität[edit]

Eberhard Isbrand Ides oder Evert Ysbrants Ides (Ideszoon) wurde 1657 in Glückstadt und starb in Moskau zu einem unbekannten Zeitpunkt zwischen 1708 und Anfang 1709. Seine Nationalität wurde manchmal als entweder Niederländisch, Deutsch oder Dänisch angegeben. Diese verschiedenen Ansichten entstanden wahrscheinlich aufgrund seiner Familiengeschichte und des damaligen politischen Status von Holstein. Ides Familie war aus den Niederlanden in 1630 nach Glückstadt migriert. Durch seine Niederländischen Vorfahren wurde sein Name oft anders geschrieben. Zu der damaligen Zeit war das Konzept der Familiennamen noch unbekannt in den Niederlanden dementsprechend wurde er öfters als Idesz, kurz für Ideszoon, was ihn als "Sohn von Ides" kennzeichnet. Glückstadt selbst war durch den dänischen König Christian VII gegründet worden und dadurch Gebiet der dänischen Krone. Allerdings war Holstein zu dieser Zeit, trotz seiner Personalunion mit Dänemark, auch teil des Heiligen Römischen Reicheswas ihn defacto zu einem Subjekt des deutschen Kaisers machte. Dementsprechend wurde er aufgrund seiner Herkunft manchmal als Niederländisch und aufgrund seiner Nationalität als entweder Deutsch oder Dänisch angesehen. In 1677 begann Ides waren mit der Russischen Stadt Archangelsk über die Nord-See Handelsrouten zu handeln. In 1679 heiratete er Anna Mütner. Mit ihr hatte er zwei Kinder, seinen Sohn Peter Ides und eine nicht namentlich bekannte Tochter. Zu einem unbekannten Zeitpunkt zwischen 1687 und 1690 migrierte er nach Moskau und ließ sich in der Deutschen Vorstadt nieder [1].

Die Gesandtschaft[edit]

Nachdem er in 1691 Bankrott gemacht hatte bat er beim Zar um die Erlaubnis eine Handelsreise nach China organisieren zu dürfen. Er erhielt diese Erlaubnis aber wurde ebenfalls zum offiziellen Abgesandten des Zaren ernannt und zum Chinesischen Hof nach Beijing geschickt. Der Zar erlaubte dieses Unterfangen vorm Hintergrund des Vertrages von Nerchinsk. Der Zar benötigte immer noch eine schriftliche Ratifizierung des Vertrages und wollte des weiteren einen Handelsvertrag mit dem Chinesischen Kaiserreich aushandeln lassen. Die bitte für die Handelsreise durch Ides kam dem Zaren sehr gelegen und ermöglichte es ihm ohne persönliches finanzielles Risiko eine Gesandtschaft nach Beijing zu schicken [2]. Im März des Jahres 1692 brachen Ides und der Rest der Gesandschaft auf nach Beijing um für den Zaren mögliche neue Handelsroute zu finden, die Chinesischen Märkte zu betrachten und zu prüfen ob in China Edelmetalle abgebaut würden. Desweiteren hatte der Zar sie beauftragt den Status russischer Verräter aus den Konflikten in der Amur-Region zu klären und ein kleines Stück Land für eine orthodoxe Kirche in Beijing zu erwerben [3]. Die Gesandtschaft hatte 21 offizielle Mitglieder. Unter diesen waren 12 Deutsche und 9 Russen. Die namentlich bekannten Deutschen Mitglieder waren Adam Brand, der ebenfalls eine Reisebericht über die Gesandtschaft verfasste, Philipp Schultz, der Apotheker Christoph Karstens und der Maler Johann Georg Weltzel. Die namentlich bekannten russischen Mitglieder waren die zwei Fähnriche Ivan Kramar und Petr Rambach, der offizielle Schreiber der Gesandtschaft Semen Precij und Ides Diener Semen Galaktionov. In Tobolsk stießen noch der Schriftsteller Ivan Sumorockij, der Übersetzer Spiridon Bezrajdnov, der Bojaren Sohn Edokim Kurdjukov und die zwei Kadetten Andrej Beijton und Andrej Krjukov hinzu. Zusammen mit der Eskorte und der Händler die die Gesandtschaft nach Nerchinsk begleiteten zählte die Gesandtschaft schließlich an die 400 mitglieder [4].

Die Gesandtschaft reiste meisten per Schlitten oder Boot. Der letzte Teil der Reise nach der Überquerung des Baikal Sees wurde allerdings per Pferd und Wagen bewältigt. Größere Städte die von der Gesandtschaft auf der Reise besucht wurden waren Solikamsk, Tobolsk, Nerchinsk, Zhangjiakou, Shalingzi, Xuanhua und Tongzhou. Während seiner Reise nach Beijing wurden die Geschäfte Ides von Franz Lefort weiter geführt[5]. Obwohl die Gesandtschaft ein finanzieller Erfolg für Ides war wurden die meisten Diplomatischen Ziele nicht erreicht. Dennoch galt Ides nach seiner Rückkehr nach Moskau als sehr zuverlässig.

Leben nach der Gesandtschaft[edit]

Nach 1695 beendete Ides seine Tätigkeiten als Kaufmann und wurde Manufakteur. In 1698 besaß er bereits eine Gewehrfabrik und eine Pulvermühle die als die fortschrittlichsten in ganz Russland galten. Desweiteren investierte er in den Schiffbau. Er baute diese im Auftrag des Zaren in Arkhangelsk wo er als "Kommissar der Admiralitätskanzlei" eingesetzt war. In 1704 erhielt er ebenso das recht die Exportzölle zu überwachen. Im Jahre 1708 heiratete er, nach dem Tod seiner Frau, Gertrud Fademrechts. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt zwischen 1708 und Anfang 1709 starb Ides in Russland.

Driejaarige Reize naar China[edit]

Das Buch die "Driejaarige Reize naar China" ist Ides erstes und einziges Werk. Das Buch basiert auf Notizen von Ides welche er auf Niederdeutsch verfasste und an Nicolaes Witsen verschickte. Dieser übersetzte den Text ins Niederländische und gab ihm seine finale Form [6]. Desweiteren gab Witsen den Text weiter an Francois Halma in Amsterdam der bereits Witsens Noord en Oost Tartareye gedruckt hatte. Die erste Version des Buches wurde von Halma in 1704 gedruckt [7]. In 1707 wurde er in Deutsche und Englische übersetzt. In 1710 erschien eine letzte unveränderte Neuauflage des Niederländischen Textes [8].

Der Inhalt der Bücher befasst sich hauptsächlich mit Ides Reise durch Zentral-Asien. Es werden die Reiseroute und indigene Völker und Städte die auf der Reiseroute lagen beschrieben. Der letzte Teil von Ides bericht behandelt seine Zeit am Chinesischen Hof und seine Audienzen beim Chinesischen Kaiser. Es befindet sich auch eine kurze Beschreibung seiner Rückreise in dem Buch. Der letzte Teil des Buches wurde nicht von Ides verfasst sondern ist lediglich eine allgemeine Abhandlung über China durch den gebürtigen Chinesen Dionysius Kao. Ides erwarb diese Abhandlung während seiner Zeit in China und ließ sie in dem Buch abdrucken.

  1. ^ Hundt, Michael (1999). Beschreibung der dreijährigen Chinesischen Reise. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. pp. 1–4. ISBN 3-515-07396-5.
  2. ^ Hundt, Michael (1991). Beschreibung der dreijähirgen Chinesischen Reise. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. p. 36. ISBN 3-515-07396-5.
  3. ^ Hundt, Michael (1991). Beschreibung der dreijähirgen Chinesischen Reise. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. p. 37. ISBN 3-515-07396-5.
  4. ^ Hundt, Michael (1991). Beschreibung der dreijähirgen Chinesischen Reise. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. p. 38. ISBN 3-515-07396-5.
  5. ^ Nolte, Hans-Heinrich. "Ides, Eberhard Isbrand". Neue Deutsche Biographie. Retrieved 28.5.2014. {{cite web}}: Check date values in: |accessdate= (help)
  6. ^ Keuning, Johannes (1952). "Nicolaas Witsen as a Cartograhper". Imago Mundi. 11: 107.
  7. ^ Hundt, Michael (1991). Beschreibung der dreijähirgen Chinesischen Reise. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. p. 67. ISBN 3-515-07396-5.
  8. ^ Hundt, Michael (1991). Beschreibung der dreijähirgen Chinesischen Reise. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. p. 68. ISBN 3-515-07396-5.