Schoettle Point

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Der Schoettle Point ist ein geometrischer Punkt am Kniegelenk im Bereich der Kniescheibe (lat. Patella). Er befindet sich etwas vor der gedachten Verlängerung der Oberschenkelhinterkante auf Höhe des medialen (inneren) Drehpunktes des Oberschenkelknochens.

Die Verrenkung der Kniescheibe (Patellaluxation) nach lateral (außen) führt zu einem Riss des inneren Kniescheibenhaltebandes (mediales Retinaculum oder auch medial patellofemoral ligament, MPFL). Infolge dieser Symptomatik besteht die Gefahr einer wiederkehrenden Luxation der Kniescheibe, die sich operativ durch die sogenannte MPFL-Rekonstruktion stabilisieren lässt. Die MPFL-Rekonstruktion gilt als erfolgreichste Therapieform für die Behandlung der Instabilität der Kniescheibe. Mit der steigenden Anzahl durchgeführter Operationen traten auch erste Probleme auf. Diese wurden von dem Pionier der MPFL-Rekonstruktion und der Behandlung der Patellaluxation – dem deutschen Orthopäden Philip Schöttle – genau untersucht. Er konnte als erster die Korrelation zwischen der korrekten Fixierung am Oberschenkelknochen und dem Erfolg der Operation nachweisen und publizierte den Punkt 2007 im American Journal of Sports Medicine.[1] Mit Hilfe dieses Punktes ist es heute möglich, die MPFL-Rekonstruktion so durchzuführen, dass es – unabhängig von der Technik – zu einer stabilen Kniescheibe mit freier Kniegelenkbeweglichkeit kommt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Philip B. Schöttle et al.: Radiographic landmarks for femoral tunnel placement in medial patellofemoral ligament reconstruction. In: Am J Sports Med. Band 35, Nr. 5, 2007, S. 801–804, PMID 17267773.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]