„Volkseinkommen“ – Versionsunterschied

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Das '''Volkseinkommen''' ist
Das '''Volkseinkommen''' (auch Nettonationaleinkommen zu [[Faktorkosten]] oder Nettoinländereinkommen) ist die Summe aller von Inländern im Laufe eines Jahres aus dem In- und Ausland bezogenen [[Einkommen|Erwerbs- und Vermögenseinkommen]], wie [[Arbeitsentgelt|Löhne]], [[Arbeitsentgelt|Gehälter]], [[Mietvertrag|Miete]]n, [[Zins]]en, [[Immobiliarmiete|Pachten]] und Gewinne der Unternehmen.
* eine zentrale Größe der [[Volkswirtschaft]],
* das [[Nettonationaleinkommen]] zu [[Faktorkosten]] oder Nettoinländereinkommen,
* die in Geld ausgedrückte Summe aller produzierten Waren und [[Dienstleistung]]en einer [[Volkswirtschaft]],
* die Summe aller von Inländern im Laufe eines Jahres aus dem In- und Ausland bezogenen [[Einkommen|Erwerbs- und Vermögenseinkommen]]


Das Volkseinkommen (= Sozialprodukt) ist somit die in Geld ausgedrückte Summe aller produzierten Waren und [[Dienstleistung]]en einer [[Volkswirtschaft]], die [[verbrauch]]t, [[Investition|investiert]] oder gegen ausländische Güter eingetauscht worden sind. Abgezogen von dem Wert werden [[Abschreibungen]] und Gütersteuern (vor allem [[Mehrwertsteuer]]), wobei letztere quasi als Staatseinkommen zu betrachten wären.
Das Volkseinkommen (= Sozialprodukt) ist somit die in Geld ausgedrückte Summe aller produzierten Waren und [[Dienstleistung]]en einer [[Volkswirtschaft]], die [[verbrauch]]t, [[Investition|investiert]] oder gegen ausländische Güter eingetauscht worden sind. Abgezogen von dem Wert werden [[Abschreibungen]] und Gütersteuern (vor allem [[Mehrwertsteuer]]), wobei letztere quasi als Staatseinkommen zu betrachten wären. Im [[Zwei-Sektoren-Modell]] werden die einfachen theoretischen Grundlagen und Zusammenhänge des Volkseinkommens dargestellt. Bei Investitionen der Unternehmen kann sich das Volkseinkommen erhöhen, wenn die entstehende Kapazitätsausweitung einen höheren Bedarf an Arbeitskräften mit sich zieht. Man spricht hierbei vom "Einkommenseffekt".

Das Volkseinkommen bildet eine der zentralen Größen der [[Volkswirtschaftslehre]]. Im [[Zwei-Sektoren-Modell]] werden die einfachen theoretischen Grundlagen und Zusammenhänge des Volkseinkommens dargestellt.

Bei Investitionen von Seiten der Unternehmen kann sich das Volkseinkommen dann erhöhen, wenn die entstehende Kapazitätsausweitung einen höheren Bedarf an Arbeitskräften mit sich zieht. Man spricht hierbei vom "Einkommenseffekt".


== Entstehungsrechnung ==
== Entstehungsrechnung ==
[[Datei:Volkseinkommen.pdf|mini|rahmenlos|rechts|Volkseinkommen in Deutschland]]
Ausgangspunkt ist der [[Bruttoproduktionswert]], d.h. die Summe des Wertes aller in einer Volkswirtschaft (von In- und Ausländern) produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen). Subtraktion des Wertes der [[Vorleistung]]en ergibt die [[Bruttowertschöpfung]].
Ausgangspunkt ist der [[Bruttoproduktionswert]], d.h. die Summe des Wertes aller in einer Volkswirtschaft (von In- und Ausländern) produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen). Subtraktion des Wertes der [[Vorleistung]]en ergibt die [[Bruttowertschöpfung]].
Addition der Güter[[steuer]]n (Produktions- und Importabgaben) und Subtraktion der [[Subvention]]en ergibt das [[Bruttoinlandsprodukt]].
Addition der Güter[[steuer]]n (Produktions- und Importabgaben) und Subtraktion der [[Subvention]]en ergibt das [[Bruttoinlandsprodukt]].

Version vom 10. September 2014, 14:14 Uhr

Das Volkseinkommen ist

Das Volkseinkommen (= Sozialprodukt) ist somit die in Geld ausgedrückte Summe aller produzierten Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft, die verbraucht, investiert oder gegen ausländische Güter eingetauscht worden sind. Abgezogen von dem Wert werden Abschreibungen und Gütersteuern (vor allem Mehrwertsteuer), wobei letztere quasi als Staatseinkommen zu betrachten wären. Im Zwei-Sektoren-Modell werden die einfachen theoretischen Grundlagen und Zusammenhänge des Volkseinkommens dargestellt. Bei Investitionen der Unternehmen kann sich das Volkseinkommen erhöhen, wenn die entstehende Kapazitätsausweitung einen höheren Bedarf an Arbeitskräften mit sich zieht. Man spricht hierbei vom "Einkommenseffekt".

Entstehungsrechnung

Volkseinkommen in Deutschland

Ausgangspunkt ist der Bruttoproduktionswert, d.h. die Summe des Wertes aller in einer Volkswirtschaft (von In- und Ausländern) produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen). Subtraktion des Wertes der Vorleistungen ergibt die Bruttowertschöpfung. Addition der Gütersteuern (Produktions- und Importabgaben) und Subtraktion der Subventionen ergibt das Bruttoinlandsprodukt.

Abzüglich der Einkommen der Ausländer im Inland und zuzüglich der Einkommen der Inländer im Ausland ergibt sich das Bruttonationaleinkommen BNE. Subtrahiert man die Abschreibungen, gelangt man zum Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen oder Primäreinkommen. Subtraktion der Gütersteuern und Addition der Gütersubventionen ergibt schließlich das Volkseinkommen oder Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten.

+ Bruttoproduktionswert
Vorleistungen
= Bruttowertschöpfung
+ Gütersteuern
− Subventionen
= Bruttoinlandsprodukt zu Faktorkosten
− Einkommen der Ausländer im Inland
+ Einkommen der Inländer im Ausland
= Bruttonationaleinkommen (BNE)
Abschreibungen
= Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen
− Gütersteuern
+ Gütersubventionen
= Volkseinkommen (Nettonationaleinkommen) zu Faktorkosten

Verwendungsrechnung

Alle Beträge, die für Konsum und Investition ausgegeben wurden, zuzüglich der Exporte abzüglich der Importe ergeben das Bruttoinlandsprodukt.

Abzüglich der Einkommen der Ausländer im Inland und zuzüglich der Einkommen der Inländer im Ausland ergibt sich das Bruttonationaleinkommen. Dieses wiederum vermindert um die Abschreibungen ergibt das Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen. Wenn man nun die Gütersteuern (Produktions- und Importabgaben) abzieht und die Subventionen hinzu rechnet, erhält man das Volkseinkommen oder Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten.

+ Konsum (privater und staatlicher Konsum)
+ Investition
+ Exporte
Importe
= Bruttoinlandsprodukt (BIP)
− Einkommen der Ausländer im Inland
+ Einkommen der Inländer im Ausland
= Bruttonationaleinkommen
Abschreibungen
= Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen
− Gütersteuern (Produktions- und Importabgaben)
+ Gütersubventionen
= Volkseinkommen (Nettonationaleinkommen) zu Faktorkosten

Zusammenhänge der Verteilungsrechnung

Die Summe aller im Inland (auch von Ausländern) erwirtschafteten Einkommen ist das Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten. Abzüglich der Einkommen der Ausländer im Inland und zuzüglich der Einkommen der Inländer im Ausland ergibt sich das Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten oder Volkseinkommen.

In der Abbildung ist das BNE gleich 100 % gesetzt. Ohne die Abschreibungen (oberste Größe, lila) und dem Saldo aus Gütersteuern und Subventionen (zweitoberste Größe, schwarz gekachelt) verbleibt das Volkseinkommen.

Probleme in der Praxis

Die Erfassung der oben genannten Daten ist schwierig, weshalb nicht in allen Ländern entsprechende Statistiken in wünschenswerter Qualität vorhanden sind.

Siehe auch

Weblinks