PC-kompatibles DOS

DOS, kurz für Disk Operating System, ist eine Klasse von Betriebssystemen für den Einsatz von Computern. Meist ist mit dem Begriff nur die Familie von MS-DOS und seinen mehr oder minder kompatiblen Konsorten gemeint. Richtigerweise wird als DOS aber jedes Betriebssystem bezeichnet, dessen Hauptaufgabe die Verwaltung von magnetischen Speichermedien wie Disketten und Festplatten ist, während andere Funktionen des Rechners, wie z.B. Grafik, Sound, Druckerverwaltung, Netzwerkfunktionalität, Speicherverwaltung, Verwaltung mehrerer Benutzer etc. nur rudimentär oder gar nicht vom Betriebssystem übernommen werden, sondern den Anwendungsprogrammen überlassen bleiben.

DOS-Systeme wurden ursprünglich v.a. auf Personal Computern eingesetzt, verlor jedoch für diese Anwendung inzwischen weitgehend an Bedeutung. Sie kommen zunehmend in Embedded Systemen zum Einsatz.

DOS-Varianten

• MS-DOS ist das meist verbreitete DOS-System für x86-Computer von Microsoft
• FreeDOS ist eine freie DOS-Variante, die unter der GNU-Lizenz verfügbar ist
• PC-DOS ist ein MS-DOS-Derivat von IBM, welches mit den entsprechenden MS-DOS-Versionen funktionsgleich ist
• DR-DOS, früher von Digital Research, wird nun von DeviceLogics für den Einsatz in Embedded Systemen vertrieben. Hieß zwischenzeitlich jeweils eine Zeitlang Novell DOS und Open DOS.
• PTS DOS, ein schnelles und kompaktes DOS aus Russland.

Entwicklung

MS-DOS Version 1.0 erschien 1981 als Nachbildung von CP/M, einem DOS-ähnlichen aber nicht kompatiblen Betriebssystem, welches 1976 von Digital Research entwickelt wurde. Es wird oft als Vorgänger von DOS betrachtet. Die letzte eigenständige MS-DOS Version 6.22 erschien 1994, die letzte in Windows integrierte Version 8.0 erschien 2000 in Windows ME.

Die grafische Bedienoberfläche Microsoft Windows setzte lange Zeit auf MS-DOS auf -- ab Windows 95 wurde dieses MS-DOS fest mitgeliefert, wodurch es dem Normalbenutzer nicht mehr auffiel -- bevor sie mit Windows NT und seinen Nachfolgern einen eigenen Systemkern bekam.

Einige Betriebssysteme, wie OS/2 und Microsoft Windows NT (plus Nachfolger), enthalten DOS-Teilsysteme, die eine DOS-Unterstützung in das System integrieren, welche aber nicht eigenständig ablaufen kann. Für Linux gibt es Emulatoren wie dosemu und DOSBox (siehe Hauptartikel Dos-Emulator).

MS-DOS und kompatible Systeme gelten als veraltet und werden heute praktisch nur noch auf Altsystemen, für den Betrieb alter MS-DOS-Software oder in Nischenmärkten eingesetzt.

Der Begriff wird auch für die Betriebssysteme anderer Computer, wie z.B. AmigaDOS, Commodore DOS und Apple DOS verwendet.

In den 70er Jahren gab es auch auf den Rechnern HP 1000 von Hewlett-Packard ein Einzel-Benutzer-Betriebssystem namens DOS.

In den 60er Jahren wurde von IBM das /360-DOS ausgeliefert (als Nachfolger des TOS - Tape Operating System). Dieses DOS ist immer noch im Einsatz. (DOS VSE ESA)

Weiterführende Informationen

Siehe auch: DOS-Befehle

Weblinks

• http://www.chemie.fu-berlin.de/lehre/edv/msdos-intro.html – MS-DOS-Grundkurs
• http://home.t-online.de/home/0926161717-0002/dostipps.htm
• http://www.drdos.com/ – die DR-DOS-Homepage
• http://www.freedos.org/ – die FreeDOS-Homepage
• http://www.linux-magazin.de/Artikel/ausgabe/1997/05/Dosemu/dosemu.html
• http://dosbox.sourceforge.net – DOSBox homepage
• http://www.almnet.de/ptsdos/ – Informationsseite zu PTS-DOS