Konrad Tack

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Konrad Tack (* 1942 in Göttingen) ist ein deutscher Jurist und Beamter im Ruhestand.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Abitur 1962 studierte Tack bis 1969 Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Aus einer Tätigkeit bei der Weinkellerei Languth Erben wechselte er 1974 zur Bundesanstalt für Arbeit. Dem Einstieg als Arbeitsvermittler in Frankfurt am Main und der nachfolgenden Leitung der ZAV[1] folgten Tätigkeiten in Berlin, Frankfurt (Oder) und Cottbus sowie erneut in Berlin, wo er 2007 als Leiter der Arbeitsagentur Berlin Süd in den Ruhestand ging.[2]

Tack war gefragter Interviewpartner zur Einführung von Hartz IV[3][4][5], dessen Pressekonferenzen dazu und zum Stand der Umsetzung des SGB II bei Phoenix übertragen wurden.[6] Dabei verdeutlichte er auch immer wieder die Herausforderungen für die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen.[7][8]

Ein erklärtes Ziel von Tack im Rahmen der Einführung von Hartz IV als auch der folgenden Reformen war, die Menschen „näher an den Arbeitsmarkt heranführen“.[9] Ob mit klassischer Sozialarbeit,[10] Jugendtheater,[11] der Einführung von "Stadtteilmüttern" zur Integration[12] bis hin zur Tagelöhnervermittlung[13] und "Bürgerarbeit"[14] prägte er das Bild des Arbeitssuchenden als Kunden.[15]

Im Herbst 2008 holte ihn Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky aus seinem ersten Ruhestand als neuen Geschäftsführer für das Jobcenter Neukölln zurück, das er bis Mitte 2011 leitete.[16][17] Unter seiner Leitung entstand damals mit dem Jobcenter Neukölln das größte der 408 Jobcenter in Deutschland.[18]

Ehrenamtliche Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tack war 2008 eines der vierzehn Gründungsmitglieder des Fördervereins des Annedore-Leber Berufsbildungswerkes Berlin e.V.[19] Er ist seitdem dort als Vorstandsvorsitzender tätig.[20]

2008 und dann erneut seit 2011 war er Mitglied des Landeskuratoriums des IB Berlin-Brandenburg.[21]

2010 und 2011 war Tack Mitglied der Jury des Wettbewerbs „Vielfalt der Arbeit“ des TUH e.V.[22]

Seit 2011 ist er ehrenamtlicher Geschäftsführer der Stiftung Arbeit für Behinderung.[23]

Tack war auch nach seiner Versetzung in den Ruhestand weiterhin aktiv in der Arbeitsmarktpolitik tätig, sowohl als ehrenamtlicher Experte für die OECD zur Jugendarbeitslosigkeit[24] oder in Think Thanks zu Arbeitsmarktinnovationen.[25]

Er gehört dem Kuratorium der IB Hochschule, Berlin,[26] seit 2012 an.

Seit 2013 ist Tack im Stiftungsrat der Kaspar Hauser Stiftung tätig.[27] Er hat maßgeblich an der Überführung von „Geist & Natur e.V.“ und der Kaspar Hauser Therapeutikum Berlin gGmbH in die Kaspar Hauser Stiftung mitgewirkt.

Seit 2015 ist er im Internationalen Bund (IB) Mitglied des Präsidiums.[28]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Vorstellungsgespräch: Spiel mit verteilten Rollen, Die Zeit 36/1979 vom 31. August 1979.[29]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ Bewaehrungsdruck der Manager fuehrt zu Renaissance autoritaerer / Fuehrungsmethoden in Ostunternehmen. ... In: Handelsblatt. 16. Oktober 1992, abgerufen am 11. Februar 2019.
  2. ↑ Günther Lachmann: Alles ist zumutbar. welt.de, Axel Springer SE, 19. Oktober 2003, abgerufen am 13. August 2018.
  3. ↑ Adrian Feuerbacher: Reportage: „Es sieht bitter aus“. In: Tagesschau. 27. September 2004, abgerufen am 11. Februar 2019.
  4. ↑ Der gläserne Arbeitslose – Was der Staat alles wissen will. In: Tagesschau. 9. Juli 2004, abgerufen am 11. Februar 2019.
  5. ↑ Hartz IV und das größte Sozialamt der Republik. In: Tagesschau. 22. Oktober 2004, abgerufen am 11. Februar 2019.
  6. ↑ PHOENIX Sendeplan Montag, 30. August 2004. Abgerufen am 12. Februar 2019.
  7. ↑ Markus Feldenkirchen, Michael Sauga: BESCHÄFTIGUNG: Das Reform-Monster. In: Der Spiegel. Band 1, 3. Januar 2005 (spiegel.de [abgerufen am 12. Februar 2019]).
  8. ↑ Das überforderte Amt. In: Wirtschaftswoche. 5. Juli 2010, abgerufen am 11. Februar 2019.
  9. ↑ Flora Wisdorff: Berliner Jobcenter werden neu organisiert. (morgenpost.de [abgerufen am 8. September 2018]).
  10. ↑ Hauptstadt mit Hartz. In: stern.de. 15. September 2006 (stern.de [abgerufen am 8. September 2018]).
  11. ↑ Brigitte Schiemann: Jetzt nehmen sie ihr Leben selbst in die Hand. Berliner Morgenpost, 16. Dezember 2010, abgerufen am 8. September 2018.
  12. ↑ Cornelia Schmergal: Arbeitsmarkt:Wie Jobcenter den Sozialstaat reparieren. Wirtschaftswoche, 6. Juli 2010, abgerufen am 8. September 2018.
  13. ↑ - "Das kann ein Sprungbrett sein". In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 8. September 2018]).
  14. ↑ B. Dribbusch: Folgen des Sparpakets: 1-Euro-Jobs als unnützes Auslaufmodell. In: Die Tageszeitung: taz. 23. Januar 2011, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 8. September 2018]).
  15. ↑ Flora Wisdorff: Berliner Jobcenter werden neu organisiert. Berliner Morgenpost, Berlin 14. Dezember 2009 (morgenpost.de [abgerufen am 8. September 2018]).
  16. ↑ Arbeitsmarkt: Große Koalition bremst die Jobcenter aus. Handelsblatt GmbH, 3. Juni 2009, abgerufen am 13. August 2018.
  17. ↑ Jobcenter-Chef endgültig im Ruhestand. Tagesspiegel Online, abgerufen am 13. August 2018.
  18. ↑ Flora Wisdorff: Berliner Jobcenter werden neu organisiert. (morgenpost.de [abgerufen am 14. August 2018]).
  19. ↑ Uwe Korte: Gründungsversammlung des Fördervereins ANNEDORE Förderverein des Annedore-Leber-Berufsbildungswerkes Berlin e.V. Abgerufen am 13. August 2018.
  20. ↑ Vorstand. ANNEDORE Förderverein des Annedore-Leber Berufsbildungswerkes Berlin e.V., abgerufen am 13. August 2018.
  21. ↑ Anja Meyer: Ein Herz für Kinder. In: IB intern 04|2018. Internationaler Bund e.V. (IB), Valentin-Senger-Str. 5, 60389 Frankfurt am Main, 1. Dezember 2018, abgerufen am 17. April 2019.
  22. ↑ TUH e.V. Berlin: die Jury. Abgerufen am 14. August 2018 (deutsch).
  23. ↑ Impressum. AfB - Stiftung "Arbeit für Behinderte" Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts, abgerufen am 12. August 2018.
  24. ↑ OECD: Partnerships for youth. In: OECD - Local Economic and Employment Development (LEED Programme). OECD, 20. März 2012, abgerufen am 26. August 2018 (englisch).
  25. ↑ Shelley Hague: Berlin Think Tank Visit: 5th – 8th June 2012. In: www.employabilityinscotland.com. Employability in Scotland, 5. Juni 2012, abgerufen am 26. August 2018 (englisch).
  26. ↑ Kuratorium der IB Hochschule - IB Hochschule. Abgerufen am 12. August 2018.
  27. ↑ Impressum | Kaspar Hauser Stiftung. Abgerufen am 13. August 2018.
  28. ↑ Internationaler Bund: Präsidium & Bundeskuratorium. Abgerufen am 12. August 2018.
  29. ↑ Das Vorstellungsgespräch: Spiel mit verteilten Rollen. Zeit Online, Die Zeit 36/1979, 31. August 1979, abgerufen am 13. August 2018.
  30. ↑ Verleihung der Neuköllner Ehrennadel - Neukölln. Abgerufen am 12. August 2018.
  31. ↑ Konrad Tack mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Berliner Wochenblatt Verlag, 5. Juni 2014, abgerufen am 13. August 2018.
  32. ↑ Staatssekretär Boris Velter ehrt Konrad Tack mit Bundesverdienstorden. 9. April 2014, abgerufen am 12. August 2018.
  33. ↑ Konrad Tack für sein ehrenamtliches Engagement für Menschen mit Behinderungen geehrt. 6. Februar 2019, abgerufen am 11. Februar 2019.
Personendaten
NAME Tack, Konrad
KURZBESCHREIBUNG deutscher Beamter
GEBURTSDATUM 1942
GEBURTSORT Göttingen
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konrad_Tack&oldid=238103365“