Jump to content

Bolle reiste jüngst zu Pfingsten

From Wikipedia, the free encyclopedia

This is an old revision of this page, as edited by Ser Amantio di Nicolao (talk | contribs) at 08:44, 6 December 2020 (References: add authority control). The present address (URL) is a permanent link to this revision, which may differ significantly from the current revision.

Kremser van used in passenger transport

Bolle reiste jüngst zu Pfingsten (Bolle made a trip on whitsun) is a folk song in the Berlin dialect. The song mocks the stereotype of Berliners as unrestrictedly revelrous.

According to music professor Lukas Richter the song is of the Schwank type common in German-speaking countries. (compare to Oh du lieber Augustin).[1] The song makes references to Pankow which was a suburb in the middle of the 19th century. At that time it was a common conduct to board a Kremser van - the Berlin variant of a charabanc - to drive out of town to one of the inns, in the case of this song one of the many around the Schönholzer Heide park that were a popular destination for day-trippers.

The name Bolle (meaning "onion" in Berlin dialect) refers to an indeterminate person, and there is no evidence that it refers to the Berlin merchant Carl Bolle or Fritze Bollmann.

As common for a folk song there are a number of recordings available which show variants in wording as well as the number of verses. The song is also changed deliberately when used to make a political statement by using the refrain "but whatever happened, Bolle had his fun" (Aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert.)

Song

1.

Bolle reiste jüngst zu Pfingsten,
Nach Pankow war sein Ziel;
Da verlor er seinen Jüngsten
Janz plötzlich im Jewühl;
’Ne volle halbe Stunde
Hat er nach ihm jespürt.
Aber dennoch hat sich Bolle
Janz köstlich amüsiert.

2.

In Pankow jab’s keen Essen,
In Pankow jab’s keen Bier,
War allet uffjefressen
Von fremden Leuten hier.
Nich’ ma’ ’ne Butterstulle
Hat man ihm reserviert!
Aber dennoch hat sich Bolle
Janz köstlich amüsiert.

3.

Auf der Schönholzer Heide,
Da jab’s ’ne Keilerei,
Und Bolle, jar nich feige,
War mittenmang dabei,
Hat’s Messer rausjezogen
Und fünfe massakriert.
Aber dennoch hat sich Bolle
Janz köstlich amüsiert.

4.

Es fing schon an zu tagen,
Als er sein Heim erblickt.
Das Hemd war ohne Kragen,
Das Nasenbein zerknickt,
Das rechte Auge fehlte,
Das linke marmoriert.
Aber dennoch hat sich Bolle
Janz köstlich amüsiert.

5.

Als er nach Haus jekommen,
Da ging’s ihm aber schlecht,
Da hat ihn seine Olle
janz mörderisch verdrescht!
’Ne volle halbe Stunde
Hat sie auf ihm poliert.
Aber dennoch hat sich Bolle
Janz köstlich amüsiert.

6.

Und Bolle wollte sterben,
Er hat sich’s überlegt:
Er hat sich uff die Schienen
Der Kleinbahn druffjelegt;
Die Kleinbahn hat Verspätung,
Und vierzehn Tage druff,
Da fand man unsern Bolle
Als Dörrjemüse uff.

7.

Und Bolle wurd' begraben,
in einer alten Kist'.
Der Pfarrer sagte 'Amen'
und warf ihn uff 'n Mist.
Die Leute klatschten Beifall,
und gingen dann nach Haus.
Und nun ist die Jeschichte
von uns'rem Bolle aus!

[2]

References

  1. ^ Lukas Richter (Hrsg.): Mutter, der Mann mit dem Koks ist da. Berliner Gassenhauer – mit Noten. Leipzig: Dt. Verl. für Musik 1977
  2. ^ Text auf ingeb.org