Alex Morgan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alex Morgan
Alex Morgan (Mai 2019)
Personalia
Voller Name Alexandra Patricia Morgan
Geburtstag 2. Juli 1989
Geburtsort Diamond Bar, KalifornienUSA
Größe 170 cm
Position Stürmerin
Juniorinnen
Jahre Station
Cypress Elite
Diamond Bar High School
College
Jahre College-Team Spiele (Tore)
2007–2010 California Golden Bears 67 0(45)
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
2008–2009 West Coast FC 2 00(2)
2010 California Storm 3 00(5)
2010 Pali Blues 3 00(1)
2011 Western New York Flash 13 00(4)
2012 Seattle Sounders Women [1] 3 00(2)
2013–2015 Portland Thorns FC 36 0(16)
2016–2020 Orlando Pride 54 0(18)
2017 → Olympique Lyon (Leihe) 8 00(5)
2020 Tottenham Hotspur 4 00(2)
2021 Orlando Pride 13 00(5)
2022– San Diego Wave FC 41 0(23)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2008– USA U20 10 00(5)
2010– USA 223 (123)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 14. April 2024

2 Stand: 9. April 2024

Alexandra „Alex“ Patricia Morgan (* 2. Juli 1989 in Diamond Bar, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Fußballspielerin. Sie spielt für San Diego Wave FC und für die US-amerikanische Nationalmannschaft, mit der sie 2015 und 2019 den WM-Titel gewann.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morgan erzielte in ihrer ersten Saison an der University of California als beste Torschützin für die California Golden Bears sieben Tore. Auch 2008 war sie mit neun Toren beste Torschützin der Golden Bears, obwohl sie aufgrund internationaler Einsätze nicht an allen Spielen teilnahm. 2009 erhöhte sie ihre Trefferausbeute für die Bears auf 14. 2011 wurde sie als erste Spielerin der Golden Bears für die Women’s Professional Soccer gedraftet und spielte für Western New York Flash, mit denen sie 2011 die Meisterschaft gewann.

Zur Saison 2012 wechselte sie zu den Seattle Sounders Women in der W-League.

In der Saison 2013 spielte sie in der neugegründeten National Women’s Soccer League, der höchsten amerikanischen Profiliga im Frauenfußball für den Portland Thorns FC.[2]

In der National Women’s Soccer League 2016 lief es nicht optimal: nach drei Spielzeiten bei den Portland Thorns FC war sie zur Saison 2016 zum neuen Ligamitglied Orlando Pride gewechselt, aber in 15 Spielen gelangen ihr lediglich vier Tore und ihre Mannschaft belegte nach der Punktspielrunde nur den vorletzten Platz. Wenige Tage vor Weihnachten 2016 schloss sie sich mit dem französischen Erstdivisionär Olympique Lyon erstmals einem europäischen Verein an; ihr Vertrag lief für zunächst sechs Monate und beinhaltete die Option einer anschließenden einjährigen Verlängerung.[3] Nach dem Gewinn des Triples mit Lyon kehrte Morgan im Juni 2017 nach Orlando zurück. Im September 2020 wechselte sie zum englischen Verein Tottenham Hotspur in die FA Women’s Super League, verließ den Club aber im Dezember 2020, um nach Orlando zurückzukehren.[4]

Im Dezember 2021 wurde sie vom San Diego Wave FC verpflichtet, der 2022 in die NWSL aufgenommen wurde.[5] In ihrer ersten Saison in San Diego wurde sie Torschützenkönigin, scheiterte aber mit dem FC im Halbfinale der Play-offs.

Nationalmannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morgan vor dem Testspiel am 11. Februar 2012 gegen Neuseeland, bei dem sie beide Tore zum 2:1-Sieg erzielte

Morgans erstes wichtiges Turnier war die CONCACAF U-20-Meisterschaft der Frauen 2008, bei der die USA im Finale gegen Kanada mit 0:1 verloren. Beim 9:0 gegen Kuba im zweiten Gruppenspiel gelang ihr in der zweiten Minute das 1:0. Die USA qualifizierten sich damit für die U-20-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2008, bei der Morgan in allen sechs Spielen eingesetzt wurde und vier Tore erzielte, u. a. das 2:0 im Finale gegen Nordkorea. Dieses Tor wurde zum Tor des Turniers gekürt[6] und Morgan erhielt den silbernen Ball als zweitbeste Spielerin des Turniers sowie den bronzenen Schuh als drittbeste Torschützin.[7]

Ihr erstes A-Länderspiel machte sie am 31. März 2010 beim 1:0 gegen Mexiko. Es war das erste Spiel der US-Mannschaft auf Schnee und Rekordnationalspielerin Kristine Lilly gab nach drei Jahren Pause ihr Comeback in der Nationalmannschaft.[8] Ihr erstes Tor in einem A-Länderspiel erzielte sie am 6. Oktober 2010 beim 1:1 gegen China. Auch am CONCACAF Women’s Gold Cup 2010, wo die US-Mannschaft überraschend nur Dritter wurde und die direkte Qualifikation für die WM 2011 verpasste, nahm sie teil und erzielte zwei Tore. Bei den dadurch notwendigen Playoff-Spielen gegen Italien erzielte sie im ersten Spiel das einzige Tor beim 1:0-Sieg.

2011 kam sie in allen zehn Spielen zum Einsatz, so beim Algarve-Cup, den die Amerikanerinnen im März zum achten Mal gewannen und bei dem Morgan mit drei Toren Torschützenkönigin wurde. Morgan war die jüngste Spielerin im Kader der USA für die Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland.[9] Sie kam in fünf Spielen zum Einsatz und erzielte zwei Tore, u. a. den 1:0-Führungstreffer im Finale gegen Japan. In der 120. Minute wurde sie beim Stand von 2:2 nur durch eine Notbremse am Torschuss gehindert, so dass ihre Gegenspielerin Azusa Iwashimizu als erste Spielerin in einem WM-Finale die Rote Karte erhielt. Da der anschließende Freistoß nicht zum Siegtreffer genutzt werden konnte, musste das Elfmeterschießen entscheiden, in dem drei Mitspielerinnen nicht verwandeln konnten und somit dem US-Team nur der zweite Platz blieb.

Beim Algarve-Cup 2012 gelangen ihr im Spiel um Platz 3 gegen Schweden erstmals drei Tore in einem Spiel.[10]

Morgan (in blau) im Endspiel des olympischen Fußballturniers 2012

Beim olympischen Fußballturnier 2012 erzielte sie im Halbfinale in der dritten Minute der Nachspielzeit das entscheidende 4:3 gegen Kanada.[11] Mit dem US-Team gewann sie durch ein 2:1 im Finale über Japan die Goldmedaille.

Am 7. Januar 2013 belegte sie bei der Wahl zur FIFA-Weltfußballerin 2012, dem FIFA Ballon d’Or, Platz drei hinter ihrer Nationalmannschaftskameradin Abby Wambach und der Brasilianerin Marta. Im gleichen Jahr gewann sie mit der Nationalmannschaft erneut den Algarve-Cup. Dabei wurde sie durch zwei Tore im Finale gegen Deutschland gleichzeitig Torschützenkönigin.

Morgan (Nummer 13) mit der US-Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen England am 13. Februar 2015

Im Spiel gegen England am 13. Februar 2015 erzielte sie mit ihrem 50. Länderspieltor den 1:0-Siegtreffer.

Bei der Weltmeisterschaft 2015 kam sie in allen sieben Spielen zum Einsatz. In den ersten beiden Gruppenspielen wurde sie jeweils für Sydney Leroux eingewechselt. Deren Platz in der Startelf übernahm sie dann ab dem letzten Gruppenspiel gegen Nigeria. Im Achtelfinale gegen Kolumbien erzielte sie das 1:0 und im Halbfinale gegen Deutschland wurde sie in der 69. Minute an der Strafraumgrenze gefoult, worauf die Schiedsrichterin einen umstrittenen Foulelfmeter gab, den ihre Mitspielerin Carli Lloyd zum 1:0 verwandelte.[12] Beim 5:2 im Finale gegen Japan blieb sie zwar ohne Torerfolg, wurde damit aber Weltmeisterin.

Am 23. Januar 2016 bestritt sie beim 5:0 gegen Irland ihr 100. Länderspiel und führte aus diesem Anlass ihre Mannschaft als Kapitänin auf das Feld.[13]

Sie gehörte ebenfalls zum Kader für das Qualifikationsturnier für die Olympischen Sommerspiele 2016 und erzielte im Halbfinale beim 5:0 gegen Trinidad & Tobago, womit sich die USA für die Olympischen Spiele qualifizierten, drei Tore.[14] Insgesamt erzielte sie im Turnier, das die USA gewannen, fünf Tore und war damit drittbeste Torschützin und wurde als eine der beiden besten Stürmerinnen ins Allstar-Team des Turniers gewählt.[15]

Bei den Olympischen Spielen 2016 scheiterte sie mit ihrer Mannschaft aber bereits im Viertelfinale durch Elfmeterschießen an den von ihrer früheren Nationaltrainerin Pia Sundhage trainierten Schwedinnen, so dass die USA erstmals nicht das Finale erreichten. Morgan, der in der regulären Spielzeit noch das Tor zum 1:1-Ausgleich gelungen war, verschoss dabei als erste Spielerin der US-Mannschaft.[16]

Am 4. April 2019 erzielte sie beim 5:3-Sieg gegen Australien ihr 100. Länderspieltor.[17][18] Beim 13:0 über Thailand in der Gruppenphase der WM 2019 in Frankreich konnte die Stürmerin fünf Treffer verbuchen, was zuvor nur ihrer Landsfrau Michelle Akers bei der WM 1991 gelungen war. Im folgenden Gruppenspiel gegen Chile wurde sie wie die meisten Stammspielerinnen nicht eingesetzt. Danach stand sie wieder in allen Spielen in der Startelf und erzielte im Halbfinale gegen England ihr sechstes Turniertor. Damit war sie zusammen mit ihrer Mitspielerin Megan Rapinoe und der Engländerin Ellen White erfolgreichste Torschützin des Turniers. Da Rapinoe aber bei gleicher Anzahl von Vorlagen weniger Spielminuten hatte, erhielt diese den „Goldenen“ und Morgan den „Silbernen Schuh“. Mit ihrem Einsatz im Finale gegen die Niederlande gehört sie zu den sechs Spielerinnen, die in drei WM-Endspielen standen.

Bei den wegen der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschobenen Olympischen Spielen 2020 wurde sie in den sechs Spielen ihrer Mannschaft je dreimal für Carli Lloyd ein- und ausgewechselt und erzielte ein Tor. Die als Favoritinnen ins Turnier gegangene Mannschaft, die zuvor 44 Spiele nicht verloren hatte, verlor das erste Spiel gegen Schweden mit 0:3. Mit einem 6:1 gegen Neuseeland und einem torlosen Remis gegen Australien wurde aber dennoch die K.-o.-Runde erreicht. Im Viertelfinale mussten sie gegen Europameister Niederlande ins Elfmeterschießen, bei dem Morgan zu den erfolgreichen Schützinnen ihrer Mannschaft gehörte. Nach einer Halbfinalniederlage gegen den Nachbarn Kanada wurde das Spiel um Bronze gegen Australien mit 4:3 gewonnen, wobei sie aber erst in der 81. Minute eingewechselt wurde.

Am 13. November 2022 bestritt sie beim 2:1 im Freundschaftsspiel gegen Deutschland ihr 200. Länderspiel.[19]

Am 21. Juni 2023 wurde sie für die WM-Endrunde nominiert.[20] Zusammen mit Lindsey Horan war sie Kapitänin bei der WM, da Stammkapitänin Becky Sauerbrunn verletzungsbedingt nicht nominiert werden konnte.[21] Morgan wurde in jedem der vier Spiele ihres Teams eingesetzt und schied mit der Mannschaft im Achtelfinale im Elfmeterschießen gegen die Schwedinnen aus.[22]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Dezember 2014 heiratete sie Servando Carrasco, damals Mittelfeldspieler von Houston Dynamo.[23] Mit ihm hat sie eine im Mai 2020 geborene Tochter.[24]

Sonstige Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alex Morgan ist auch schriftstellerisch als Autorin von Kinder- und Jugendbüchern aktiv. Ihr erstes Buch mit dem Titel Saving the Team debütierte auf Platz sieben der The New York Times Best Seller list for Children's Middle Grade[25].

Morgan unterstützt zusammen mit 27 anderen Nationalspielerinnen eine Sammelklage gegen den US-amerikanischen Fußballverband wegen Diskriminierung, da das Frauenteam nur 38 % des Lohns des Männerteams erhält.[26]

Nachdem sie im Halbfinalspiel der WM 2019 das Siegtor gegen England geschossen hatte, feierte sie das Tor mit der Geste einer zu ihrem Mund geführten Teetasse. Nachdem ihr die Verhöhnung ihrer Gegner vorgeworfen wurde, wies sie darauf hin, dass die Geste durch die Game of Thrones–Schauspielerin Sophie Turner inspiriert gewesen sei, die ihre Instagram-Storys häufig mit der Phrase „that's the tea“ enden lasse. Sie beklagte, dass an Frauen und Männer doppelte Standards angelegt würden.[27] Im Juni 2019 war das Foto von Alex Morgan auf der Titelseite des Time-Magazins.[28]

Titel, Auszeichnungen und sonstige Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelgewinn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alex Morgan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seattle Sounders Women – 2012 Statistics (Memento vom 15. Juli 2012 im Internet Archive), uslsoccer.com (englisch). Abgerufen am 23. Januar 2014.
  2. ussoccer.com: NWSL Announces Allocation of 55 National Team Players to Eight Clubs (Memento vom 4. März 2013 im Internet Archive)
  3. nach dem Artikel vom 21. Dezember 2016 bei footofeminin.fr
  4. Alex Morgan to return to Orlando Pride. In: SBI Soccer. 21. Dezember 2020, abgerufen am 28. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. San Diego Wave FC Signs American Soccer Icon Alex Morgan Ahead of Inaugural Season
  6. FIFA.com: Tor des Turniers (Memento vom 13. Juli 2010 im Internet Archive)
  7. FIFA.com: FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Chile 2008 – Auszeichnungen (Memento vom 8. August 2011 im Internet Archive)
  8. USA Defeats Mexico 1-0 in First Ever-Snow Game For WNT (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive)
  9. fifa.com: FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 – Kader USA (Memento vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive)
  10. Matchtraker USA – Schweden (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)
  11. FIFA.com: Kanada – USA 3:4 n. V. (3:3, 1:0) (Memento vom 11. August 2012 im Internet Archive)
  12. HIGHLIGHTS: USA v. Germany – FIFA Women's World Cup 2015
  13. ussoccer.com: „Alex Morgan: 100 Caps with the U.S. Women's National Team“
  14. United States 5–0 Trinidad and Tobago (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive)
  15. concacaf.com: „TSG announces CWOQ Best XI, Awards“ (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)
  16. United States vs. Schweden 1 - 1
  17. ussoccer.com: Morgan Scores 100th Goal as WNT Fights Back to Beat Australia 5-3
  18. ussoccer.com: „100: Alex Morgan Joins Exclusive WNT Club“
  19. ussoccer.com: USWNT Closes Bold Final Stretch Of 2022 Schedule With 2-1 Comeback Win Against Germany
  20. ussoccer.com: Andonovski Names U.S. Team For 2023 FIFA Women’s World Cup
  21. ussoccer.com: USWNT vs. Wales - Lineup, Schedule & TV Channels | Send-off Match presented by Visa
  22. Ergebnisse & Spielpläne. 6. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  23. equalizersoccer.com: „USWNT rings in New Year with Morgan’s wedding“
  24. people.com: Alex Morgan Is a Mom! Soccer Star and Husband Servando Carrasco Welcome Daughter Charlie
  25. Alex Morgan’s Debut Is A Best Seller Early Word, 20. Mai 2013
  26. Anna Dreher: Ausrufezeichen der Pionierinnen. In: sueddeutsche.de. 12. Juni 2019 (sueddeutsche.de [abgerufen am 13. Juni 2019]).
  27. 'Men grab their sacks': Morgan says celebration criticism is double standards, The Guardian Sport, 5. Juli 2019
  28. Alex Morgan: Time Magazin, Juni 2019. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  29. fifa.com: „FIFA Ballon d'Or“ (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  30. U.S. Soccer Announces All-Time Women's National Team Best XI (Memento vom 21. Januar 2014 im Internet Archive)
VorgängerAmtNachfolger

Abby Wambach
Julie Ertz
Fußballerin des Jahres in den USA
2012
2018

Abby Wambach
Julie Ertz