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User:Tex8/Embroidery Machine Museum, Plauen: Difference between revisions

Coordinates: 50°29′30″N 12°08′01″E / 50.491668°N 12.13367°E / 50.491668; 12.13367
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[[Datei:Plauen_Weisbachsches_Haus.jpg|miniatur|Das Weisbachsche Haus im März 2008]]
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Die '''Schaustickerei''' ist ein industriehistorisches Museum in der Stadt [[Plauen]]. Sie befindet sich in einem ursprünglichen Gebäudeensemble aus Wohnhaus und Stickereibetrieb, einschließlich der originalen Stickmaschinen. Sie gehört damit zu seltenen Zeugnissen authentischer Industriekultur in Sachsen. Vor allem die Arbeitsabläufe zur Herstellung von [[Plauener Spitze|Plauener Spitzen]] und Stickereien können hier studiert werden.
Die '''Schaustickerei Plauen''' ist ein Museum zur regionalen Industriegeschichte und Teil der historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt [[Plauen]]. Sie befindet sich in einem Gebäudeensemble aus Wohnhaus und [[Sticken|Stickerei]]betrieb, das um 1900 erbaut wurde. Wegen der historischen Bausubstanz und des originalen Maschinenparks gehört sie zu den authentischen Zeugnissen sächsischer [[Industriekultur]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Jahre 1889 ließ der Stickereiunternehmer Max Vollstädt am Obstartenweg ein Haus errichten. Bis zur Jahrhundertwende wurde es als Wohnhaus mit einliegender Lohnstickerei genutzt. 1902 erweiterte Vollstädt die Stickerei und gab den Bau eines einstöckigen Stickereigebäude für 10 Großstickmaschinen in Auftrag. Das Gebäudekonzept, einschließlich aller Fenster, Räume und Wege war an die Arbeitsabläufe in einer Stickerei um 1900 angepasst.
Im Jahre 1889 ließ der Stickereiunternehmer Max Vollstädt im damals noch wenig erschlossenen Plauener Stadteil [[Reusa mit Sorga|Reusa]] ein Haus errichten. Bis zur Jahrhundertwende wurde es als Wohnhaus mit einliegender Lohnstickerei genutzt. Im Zuge des Booms der Plauener Stickereiindustrie erweiterte Vollstädt 1902 seine Stickerei. Er gab den Bau eines einstöckigen Hofgebäudes für 10 [[Stickmaschine|Stickmaschinen]] in Auftrag. Das Konzept des Stickereigebäudes samt Fenstergestaltung, Raumaufteilung und Transportwegen entsprach den [[Arbeitsablauf|Arbeitsabläufen]] einer Maschinenstickerei der damaligen Zeit. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Gebäude mehrmals den Besitzer, es blieb jedoch stets ein Stickereibetrieb mit einem separaten Wohn- und Verwaltungsbereich.
In den Folgejahren wechselten die Gebäude mehrmals den Besitzer, es blieb jedoch stets eine Maschinenstickerei mit separatem Wohn- und Verwaltungsbereich. 1997 wurde die Stickerei stillgelegt, jedoch konnte der historische Gebäude- und Maschinenbestand erhalten werden. Seit 2001 betreibt der Verein für Vogtländische Textilgeschichte das Gebäudeensemble als Schaustickerei.


Die Stickerei wurde erst im Jahre 1997 stillgelegt. Der historische Gebäude- und Maschinenbestand konnte weitgehend erhalten werden. Im Dezember 2001 übernahm der Verein für Vogtländische Textilgeschichte Plauen e.V. den Gebäudekomplex. Seither betreibt der Verein die Schaustickerei als „lebendige Museumsfabrik“.


== Ausstellungen ==
== Ausstellungen ==
[[Datei:Plauen, Bleichstraße 01-07.JPG|miniatur|Das Weisbachsche Haus im Mai 2014]]
[[Datei:Plauen, Bleichstraße 01-07.JPG|miniatur|Das Weisbachsche Haus im Mai 2014]]
Die ständige Ausstellung zeigt die Arbeitsabläufe und -bedingungen in einer historischen Maschinenstickerei. Anhand der funktionstüchtigen Maschinen wird die Herstellung von Stickereierzeugnissen sowie die Entstehung von [[Plauener Spitze|Plauener Spitzen]] erläutert. Einmalig ist, dass hier alle maschinellen [[Sticken|Stickverfahren]] gezeigt und vorgeführt werden können. An der Entwicklung der maschinellen Stickerei zu Beginn des 20. Jhd. hatte die [[Vogtländische Maschinenfabrik|Vogtländische Maschinenfabrik (VOMAG)]] unter ihrem damaligen Direktor [[Robert Zahn (Konstrukteur)|Robert Zahn]] einen entscheidenden Anteil. Nur durch technische Innovation konnten Vielfalt und Qualität der Stickereierzeugnisse weiter perfektioniert werden. Neben den Großstickmaschinen ist ein Teil der Ausstellung der Arbeit mit Kleinstickmaschinen gewidmet. Hier werden verschiedene Sticktechniken von erfahrenen Stickerinnen vorgeführt und erläutert.
Mit der Idee zur Errichtung eines Stickerei- und Spitzen-Zentrums kam im Jahre 2011 Bewegung um eine zukünftige Nutzung der alten Kattundruckerei. So wurde das Weisbachsche Haus in die Diskussion eines möglichen Standortes einbezogen. 2012 veranlasste die Stadtverwaltung eine Standortprüfung. Auf der Sitzung des Stadtrates am 6. Mai 2014 wurde schließlich mit großer Mehrheit beschlossen das Spitzenzentrum im Weisbachschen Haus unterzubringen. Geplant ist die Zusammenlegung des Spitzenmuseums, das sich derzeit noch im Alten Rathaus befindet, der Schaustickerei - derzeit im Obstgartenweg im Stadtteil [[Reusa mit Sorga|Reusa]] und eines neu zu schaffenden Innovationszentrums.<ref>{{internetquelle|url=http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/PLAUEN/Beschluss-Spitzenwelt-kommt-in-die-Elsteraue-artikel8807438.php|titel=Artikel zum Stadtratsbeschluss am 6. Mai 2014 in der Freien Presse|zugriff=2014-05-08}}</ref>

Gemeinsam mit dem Trägerverein „Vogtländische Textilgeschichte Plauen e.V.“ bietet die Schaustickerei darüber hinaus Sonderausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen zu den Themen Industrie- und Textilgeschichte sowie Mode und Design an.

== Angebote ==
Die Schaustickerei stellt Stickereien und Modeartikel in Einzelanfertigung oder Kleinserie her, die über den Museumsshop vertrieben werden. Im Rahmen der [[Museumspädagogik]] werden u.a. Kreativ- und Bildungskurse für Kinder und Jugendliche angeboten. Ein weiteres Anliegen ist die Erforschung der regionalen Textilgeschichte in Form von Projektarbeiten.


== Literatur ==
== Literatur ==

Revision as of 21:07, 24 March 2016

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miniatur|Das Weisbachsche Haus im März 2008

Die Schaustickerei Plauen ist ein Museum zur regionalen Industriegeschichte und Teil der historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Plauen. Sie befindet sich in einem Gebäudeensemble aus Wohnhaus und Stickereibetrieb, das um 1900 erbaut wurde. Wegen der historischen Bausubstanz und des originalen Maschinenparks gehört sie zu den authentischen Zeugnissen sächsischer Industriekultur.

Geschichte

Im Jahre 1889 ließ der Stickereiunternehmer Max Vollstädt im damals noch wenig erschlossenen Plauener Stadteil Reusa ein Haus errichten. Bis zur Jahrhundertwende wurde es als Wohnhaus mit einliegender Lohnstickerei genutzt. Im Zuge des Booms der Plauener Stickereiindustrie erweiterte Vollstädt 1902 seine Stickerei. Er gab den Bau eines einstöckigen Hofgebäudes für 10 Stickmaschinen in Auftrag. Das Konzept des Stickereigebäudes samt Fenstergestaltung, Raumaufteilung und Transportwegen entsprach den Arbeitsabläufen einer Maschinenstickerei der damaligen Zeit. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Gebäude mehrmals den Besitzer, es blieb jedoch stets ein Stickereibetrieb mit einem separaten Wohn- und Verwaltungsbereich.

Die Stickerei wurde erst im Jahre 1997 stillgelegt. Der historische Gebäude- und Maschinenbestand konnte weitgehend erhalten werden. Im Dezember 2001 übernahm der Verein für Vogtländische Textilgeschichte Plauen e.V. den Gebäudekomplex. Seither betreibt der Verein die Schaustickerei als „lebendige Museumsfabrik“.

Ausstellungen

miniatur|Das Weisbachsche Haus im Mai 2014 Die ständige Ausstellung zeigt die Arbeitsabläufe und -bedingungen in einer historischen Maschinenstickerei. Anhand der funktionstüchtigen Maschinen wird die Herstellung von Stickereierzeugnissen sowie die Entstehung von Plauener Spitzen erläutert. Einmalig ist, dass hier alle maschinellen Stickverfahren gezeigt und vorgeführt werden können. An der Entwicklung der maschinellen Stickerei zu Beginn des 20. Jhd. hatte die Vogtländische Maschinenfabrik (VOMAG) unter ihrem damaligen Direktor Robert Zahn einen entscheidenden Anteil. Nur durch technische Innovation konnten Vielfalt und Qualität der Stickereierzeugnisse weiter perfektioniert werden. Neben den Großstickmaschinen ist ein Teil der Ausstellung der Arbeit mit Kleinstickmaschinen gewidmet. Hier werden verschiedene Sticktechniken von erfahrenen Stickerinnen vorgeführt und erläutert.

Gemeinsam mit dem Trägerverein „Vogtländische Textilgeschichte Plauen e.V.“ bietet die Schaustickerei darüber hinaus Sonderausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen zu den Themen Industrie- und Textilgeschichte sowie Mode und Design an.

Angebote

Die Schaustickerei stellt Stickereien und Modeartikel in Einzelanfertigung oder Kleinserie her, die über den Museumsshop vertrieben werden. Im Rahmen der Museumspädagogik werden u.a. Kreativ- und Bildungskurse für Kinder und Jugendliche angeboten. Ein weiteres Anliegen ist die Erforschung der regionalen Textilgeschichte in Form von Projektarbeiten.

Literatur

  • Frank Luft: Die Geschichte der ersten sächsischen Kattundruck-Manufaktur in Plauen. In: Sächsische Heimatblätter, Heft 2, 2014, Verl. K. Gumnior Chemnitz, S. 126–132.
  • Louis Bein: Die Industrie des sächsischen Voigtlandes: wirthschaftsgeschichtliche Studie. Band 2, Verlag von Duncker & Humblot, 1884

Weblinks

Einzelnachweise


50°29′30″N 12°08′01″E / 50.491668°N 12.13367°E / 50.491668; 12.13367

Kategorie:Kulturdenkmal in Plauen Kategorie:Textil- und Bekleidungsindustrie Kategorie:Geschichte des Textilwesens