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Robert Zahn: Difference between revisions

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== Leben ==
== Leben ==
Zahn wurde als Sohn von Christian Karl Zahn und seiner Frau Johanna-Louise (geb. Jahreis) geboren. Er besuchte die Schule in Münchberg, später die Gewerbeschule in [[Hof (Saale)]]. Ein 1876 begonnenes Studium am [[Hochschule Mittweida|Technikum Mittweida]] schloss er nicht ab. 1882 fand er eine Anstellung als Techniker bei der [[Maschinenfabrik Kappel A.G. | Stickmaschinenfabrik Kappel]]. Hier erwarb er sich grundlegende Kenntnisse im Maschinenbau. Jedoch sah er bei der Wirk- und Stickmaschinenfabrik Hilscher bessere Aufstiegesmöglichkeiten, so wechselte er 1894 dorthin. Gemeinsam mit Max Hilscher meldete er 1895 seine ersten beiden Reichspatente an. Doch schon im darauf folgenden Jahr ging er nach [[Plauen]] zur [[Vogtländische Maschinenfabrik|Vogtländischen Maschinenfabrik]] (VOMAG). Nach einem dreijährigen Studienaufenthalt bei der Feldmühle AG in [[Rorschach]], Schweiz, kehrte er 1900 nach Plauen zurück. Die VOMAG gewährte dem jungen Konstrukteur die kreativen Freiheiten, die seine erfolgreiche Karriere begünstigten. Bereits 1903 - Zahn war inzwischen Chef-Ingenieur der VOMAG - übernahm er die Leitung des Betriebes. Von seinen zahlreichen Geschäftsreisen bracht er nicht nur neue Aufträge, sondern auch Anregungen zur Verbesserungen der VOMAG-Maschinen mit. Unter seiner Leitung baute die VOMAG die Sparten [[Stickmaschine|Stickmaschinen]] und [[Offsetdruck|Offsetdruckmaschinen]] weiter aus. Auch der Bau von LKWs war bereits in Planung.
Zahn wurde als Sohn von Christian Karl Zahn und seiner Frau Johanna-Louise (geb. Jahreis) geboren. Er besuchte die Schule in Münchberg, später die Gewerbeschule in [[Hof (Saale)]]. Ein 1876 begonnenes Studium am [[Hochschule Mittweida|Technikum Mittweida]] schloss er nicht ab. 1882 fand er eine Anstellung als Techniker bei der [[Maschinenfabrik Kappel A.G. | Stickmaschinenfabrik Kappel]]. Hier erwarb er sich grundlegende Kenntnisse im Maschinenbau. Jedoch sah er bei der Wirk- und Stickmaschinenfabrik Hilscher bessere Aufstiegesmöglichkeiten, so wechselte er 1894 dorthin. Gemeinsam mit Max Hilscher meldete er 1895 seine ersten beiden Reichspatente an. Doch schon im darauf folgenden Jahr ging er nach [[Plauen]] zur [[Vogtländische Maschinenfabrik|Vogtländischen Maschinenfabrik]] (VOMAG). Nach einem dreijährigen Studienaufenthalt bei der Feldmühle AG in [[Rorschach]], Schweiz, kehrte er 1900 nach Plauen zurück. Die VOMAG gewährte dem jungen Konstrukteur die kreativen Freiheiten, die seine erfolgreiche Karriere begünstigten. Bereits 1903 - Zahn war inzwischen Chef-Ingenieur der VOMAG - übernahm er die Leitung des Betriebes. Von seinen zahlreichen Geschäftsreisen brachte er nicht nur neue Aufträge, sondern auch Anregungen zur Verbesserungen der VOMAG-Maschinen mit. Unter seiner Leitung baute die Firma die Sparten [[Stickmaschine|Stickmaschinen]] und [[Offsetdruck|Offsetdruckmaschinen]] weiter aus.


Aus Zahns erster Ehe mit... stammen die Kinder Hans, ?, ?. Die Ehe wurde 1913 geschieden. Bereits im Dezember heiratete er seine langjährige Freundin Paula Grabner. Am 21. Januar 1914 starb Zahn völlig unerwartet an den Folgen einer Darmoperation in einem Leipziger Krankenhaus. Die Beisetzung fand auf dem [[Südfriedhof (Leipzig)|Leipziger Südfriedhof]] statt.
Aus Zahns erster Ehe mit... stammen die Kinder Hans, ?, ?. Die Ehe wurde 1913 geschieden. Bereits im Dezember heiratete er seine langjährige Freundin Paula Grabner. Am 21. Januar 1914 starb Zahn völlig unerwartet an den Folgen einer Darmoperation in einem Leipziger Krankenhaus. Die Beisetzung fand auf dem [[Südfriedhof (Leipzig)|Leipziger Südfriedhof]] statt.
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== Leistungen ==
== Leistungen ==
Durch seine Tätigkeit in der Stickmaschinenfabrik Kappel war Zahn mit der Technik der [[Schifflistickmaschine|Schiffchenstickmaschine]] nach dem System von [[Isaak Gröbli]] bestens vertraut. Bei seinem Aufenthalt in der Schweiz hatte er sich mit dessen Weiterentwicklung zu einem Stickautomaten beschäftigt. 1901 war er maßgeblich am Zustandekommen eines Lizenzabkommens zur Produktion von Schweizer Stickautomaten in Plauen beteiligt. Damit wurde die VOMAG zu einem der weltgrößten Stickmaschinenhersteller. Auf Zahns Anregung vervollkommnte ein Konstruktions-Team den Schweizer Automaten. Im Jahre 1910 wurde von der VOMAG ein selbst entwickelter, nun technisch ausgereifter Stickautomat nach dem "System Zahn" ausgeliefert. In nur 3 Jahren wurden 2.000 Stickautomaten dieses Typs weltweit verkauft.
Durch seine Tätigkeit in der Stickmaschinenfabrik Kappel war Zahn mit der Technik der [[Schifflistickmaschine|Schiffchenstickmaschine]] nach dem System von [[Isaak Gröbli]] bestens vertraut. Bei seinem Aufenthalt in der Schweiz hatte er deren Weiterentwicklung zu einem [[Lochkarte|lochkartengesteuerten]] Stickautomaten kennen gelernt. 1901 war er maßgeblich am Zustandekommen eines Lizenzabkommens zur Produktion von Schweizer Stickautomaten in der VOMAG beteiligt. Damit wurde die Firma zu einem der weltgrößten Stickmaschinenhersteller. [[Datei:VOMAG.JPG|miniatur|Typenschild eines Stickautomaten]]
Als Ingenieur, Manager und ab 1903 als Direktor hatte Zahn wesentlich Einfluss auf die Ausrichtung


Auf Zahns Anregung verbesserte ein Konstruktions-Team den Schweizer Automaten. Im Jahre 1910 wurde von der VOMAG ein selbst entwickelter, nun technisch ausgereifter Stickautomat nach dem "System Zahn" ausgeliefert. In nur 3 Jahren wurden 2.000 Stickautomaten dieses Typs weltweit verkauft.

Als Ingenieur, Manager und ab 1903 als Direktor der VOMAG hatte Zahn wesentlich Einfluss auf die Ausrichtung des vogtländischen Maschinenbau-Unternehmens. Unter seiner Leitung wurde der bereits 1899 begonnene Bau von [[Rotationsdruck|Rotationsdruckmaschinen]] vervollkommnet. 1908 rüstete die Vomag u.a. die [[B.Z. am Mittag]] mit den damals größten und schnellsten Rotationsdruckmaschinen aus. 1912 präsentierte das Unternehmen die weltweit erste [[Offset-Druck|Rotationsoffset-Maschine]]. Darüber hinaus gab es bereits Pläne für den Bau von LKW's, die jedoch erst 1915 umgesetzt wurden.


== Ehrungen und Kritik ==
== Ehrungen ==
Münchberg ehrte seinen bedeutenden Sohn 2015 mit einer Informationstafel an seinem Geburtshaus. Die Stadt Plauen benannte eine Straße nach Robert Zahn. Darüber hinaus pflegt die [[Schaustickerei Plauen]] das Andenken an Robert Zahn. Hier befindet sich noch ein funktionsfähiger Stickautomat nach dem System Zahn.





Revision as of 21:48, 16 November 2015

Template:Baustelle Robert Zahn (* 12. März 1861 in Münchberg; † 21. Januar 1914 in Leipzig; war ein deutscher Konstrukteur und Unternehmer. Zahn war ein begabter Konstrukteur von Stickmaschinen. Als späterer Direktor der Vogtländischen Maschinenfabrik (VOMAG) hatte er wesentlichen Anteil an der technischen Vervollkommnung der hergestellten Maschinen. Unter seiner Leitung stieg das Plauener Unternehmen zu einem der führenden Maschinenbau-Aktiengesellschaften in Deutschland auf.


miniatur|Frédéric von Dingsda

Leben

Zahn wurde als Sohn von Christian Karl Zahn und seiner Frau Johanna-Louise (geb. Jahreis) geboren. Er besuchte die Schule in Münchberg, später die Gewerbeschule in Hof (Saale). Ein 1876 begonnenes Studium am Technikum Mittweida schloss er nicht ab. 1882 fand er eine Anstellung als Techniker bei der Stickmaschinenfabrik Kappel. Hier erwarb er sich grundlegende Kenntnisse im Maschinenbau. Jedoch sah er bei der Wirk- und Stickmaschinenfabrik Hilscher bessere Aufstiegesmöglichkeiten, so wechselte er 1894 dorthin. Gemeinsam mit Max Hilscher meldete er 1895 seine ersten beiden Reichspatente an. Doch schon im darauf folgenden Jahr ging er nach Plauen zur Vogtländischen Maschinenfabrik (VOMAG). Nach einem dreijährigen Studienaufenthalt bei der Feldmühle AG in Rorschach, Schweiz, kehrte er 1900 nach Plauen zurück. Die VOMAG gewährte dem jungen Konstrukteur die kreativen Freiheiten, die seine erfolgreiche Karriere begünstigten. Bereits 1903 - Zahn war inzwischen Chef-Ingenieur der VOMAG - übernahm er die Leitung des Betriebes. Von seinen zahlreichen Geschäftsreisen brachte er nicht nur neue Aufträge, sondern auch Anregungen zur Verbesserungen der VOMAG-Maschinen mit. Unter seiner Leitung baute die Firma die Sparten Stickmaschinen und Offsetdruckmaschinen weiter aus.

Aus Zahns erster Ehe mit... stammen die Kinder Hans, ?, ?. Die Ehe wurde 1913 geschieden. Bereits im Dezember heiratete er seine langjährige Freundin Paula Grabner. Am 21. Januar 1914 starb Zahn völlig unerwartet an den Folgen einer Darmoperation in einem Leipziger Krankenhaus. Die Beisetzung fand auf dem Leipziger Südfriedhof statt.


Leistungen

Durch seine Tätigkeit in der Stickmaschinenfabrik Kappel war Zahn mit der Technik der Schiffchenstickmaschine nach dem System von Isaak Gröbli bestens vertraut. Bei seinem Aufenthalt in der Schweiz hatte er deren Weiterentwicklung zu einem lochkartengesteuerten Stickautomaten kennen gelernt. 1901 war er maßgeblich am Zustandekommen eines Lizenzabkommens zur Produktion von Schweizer Stickautomaten in der VOMAG beteiligt. Damit wurde die Firma zu einem der weltgrößten Stickmaschinenhersteller. miniatur|Typenschild eines Stickautomaten

Auf Zahns Anregung verbesserte ein Konstruktions-Team den Schweizer Automaten. Im Jahre 1910 wurde von der VOMAG ein selbst entwickelter, nun technisch ausgereifter Stickautomat nach dem "System Zahn" ausgeliefert. In nur 3 Jahren wurden 2.000 Stickautomaten dieses Typs weltweit verkauft.

Als Ingenieur, Manager und ab 1903 als Direktor der VOMAG hatte Zahn wesentlich Einfluss auf die Ausrichtung des vogtländischen Maschinenbau-Unternehmens. Unter seiner Leitung wurde der bereits 1899 begonnene Bau von Rotationsdruckmaschinen vervollkommnet. 1908 rüstete die Vomag u.a. die B.Z. am Mittag mit den damals größten und schnellsten Rotationsdruckmaschinen aus. 1912 präsentierte das Unternehmen die weltweit erste Rotationsoffset-Maschine. Darüber hinaus gab es bereits Pläne für den Bau von LKW's, die jedoch erst 1915 umgesetzt wurden.


Ehrungen

Münchberg ehrte seinen bedeutenden Sohn 2015 mit einer Informationstafel an seinem Geburtshaus. Die Stadt Plauen benannte eine Straße nach Robert Zahn. Darüber hinaus pflegt die Schaustickerei Plauen das Andenken an Robert Zahn. Hier befindet sich noch ein funktionsfähiger Stickautomat nach dem System Zahn.


Literatur

  • Erna Dingsdaforscherin: Standardwerk über Frédéric von Dingsda. Verlag, Erscheinungsort Jahr, ISBN 978-3-16-148410-0.

Weblinks

Einzelnachweise


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